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Carsharing-Pilotprojekt seit Juni in Bremen

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Von: Ilka Platzek

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Pilotprojekt Carsharing Elektroauto Provinzial Ralf Hettwer
Mit Anmeldung können sich Interessierte an dem Carsharing beteiligen. Die Mitarbeiter der Provinzial in Bremen nutzen das Elektroauto für Dienstfahrten. © Ilka Platzek

Seit Juni läuft bei der Provinzial ein Pilotprojekt zum Carsharing. Die Geschäftsstelle von Ralf Hettwer in Bremen ist einer der drei beteiligten Standorte, an dem Interessierte auf ein Elektroauto zugreifen können.

Bremen – Seit dem 1. Juni steht in der Ortsmitte auf einem der Geschäftsstellen-Parkplätze der Provinzialversicherung Hettwer das Elektro-Fahrzeug Mercedes EQA zur Verfügung. Im Sinne des Carsharings können private oder gewerbliche Nutzer nach vorheriger Anmeldung über die so genannte wuddi-App auf das E-Auto zugreifen. Wuddi, ein Mobilitäts-Start-up aus Münster, stellt Elektrofahrzeuge für Carsharing-Projekte bereit.

„Man muss nur einmal die App herunterladen und sich dort anmelden. Das kostet eine Gebühr. Ansonsten fallen nur Kosten für die gefahrenen Kilometer an. Die liegen bei circa 30 Cent pro Kilometer“, erklärt Ralf Hettwer, der die Enser Geschäftsstelle der Provinzial leitet. Einziger Nachteil aus seiner Sicht: „Sie müssen das Fahrzeug immer wieder hier abliefern.“

Nachhaltigkeit im Verkehr

Die Provinzial, eine der großen deutschen Versicherungen – gerade auch im Kfz-Bereich – will einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. „Wir möchten testen, inwiefern sich unsere Geschäftsstellen als Mobilitätsstation eignen und welchen Mehrwert wir für die Menschen in unseren Regionen mithilfe des Carsharings generieren können – und das natürlich mit klimafreundlicher Elektromobilität“, sagte Dr. Fabrice Gerdes von der Provinzial beim Start des Pilotprojekts im Juni.
Deswegen beteiligt sich auch die Geschäftsstelle von Ralf Hettwer an einer Pilotphase zum Einsatz von Carsharing mit dem Mobilitätsdienstleister wuddi. Jetzt, nach knapp vier Monaten, ist Geschäftsstellenleiter Ralf Hettwer mit der Resonanz zufrieden: „Es läuft von Tag zu Tag besser. Gerade ist der Wagen wieder unterwegs.“

Anfangs sei es nicht so gut gelaufen, „das ist ja immer so“, aber inzwischen sei der große Mercedes gefragt. „Es gibt Leute, die überlegen, ihren Zweit- oder Drittwagen abzuschaffen. Manche nutzen ihn zum Familienbesuch, Azubis für Fahrten zur Berufsschule und die Jugendabteilung des FC Ense fährt mit ihm zu Auswärtsspielen“, zählt Hettwer auf. Auch die Mitarbeiter der eigenen Geschäftsstelle erledigen mit dem E-Auto immer mehr Dienstreisen. „Unsere neuen Fahrzeuge sind bestellt, aber die Lieferung hat sich verzögert“, sagt Hettwer.

Pilotphase

Noch läuft die Pilotphase und die Versicherung hat das bisherige Nutzungsverhalten bislang nicht ausgewertet.
Das kann auch noch dauern, wie Pressereferentin Magdalena Edich aus der Konzernzentrale in Münster klarstellt: „Unser Pilotprojekt läuft an drei Standorten, neben Ense auch in Dortmund und Ahaus. Im Sommer 2023 soll eine erste Bilanz gezogen werden.“ Edich hat bisher erfahren, dass die Elektroautos gerne von den eigenen Mitarbeitern genutzt werden.

Ralf Hettwer denkt bereits über ein zweites Fahrzeug nach. Er ist auch Vorsitzender des Enser Gewerbevereins und könnte sich vorstellen, dass auch die Gemeinde für ein – mit anderen geteiltes – Auto Verwendung hätte: „Ich habe mich mit Emre Özer von der Wirtschaftsförderung über die Möglichkeit unterhalten, gemeinsam mit der Gemeinde ein weiteres Auto hinzustellen.“ Özer bestätigt den Kontakt, will sich aber nicht festlegen. „Wir denken immer mal wieder darüber nach, ob es für die Bürger einen Mehrwert hätte, wenn wir Carsharing-Angebote machen würden“, sagt er ausweichend. Man habe erst vor wenigen Tagen miteinander gesprochen und bevor ein solches Angebot realisiert werden könnte, müssten noch viele Hürden überwunden werden.

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