Nach der zweiten Impfung: „Restrisiko bleibt“

Am Freitag hat der Bremer Mediziner Dr. Gisbert Plattfaut im Provita Wohn- und Pflegezentrum die zweite Corona-Impfung vorgenommen. Die 102 Personen, die vor drei Wochen die erste Spritze erhalten haben, konnten jetzt erneut geimpft werden. Eine schnelle Rückkehr in den Vor-Corona-Alltag wird es aber nicht geben.
Bremen - „Wir sind erleichtert“, sagte Provita-Einrichtungsleiterin Sabine Kaiser-Schöneberg, die sich eine Art „Herdenimmunität“ erhofft.
Die zweite Impfung sei ebenso ereignisarm verlaufen wie vor Wochenfrist die erste. Diesmal habe die Polizei die Übergabe des Impfstoffs überwacht, beim ersten Mal hatte die Polizei noch zu spät nachgefragt, wann denn der Impfstoff eintrifft.
Zwei Stunden nach der Impfung waren die Bewohner beschwerdefrei. „Von Nebenwirkungen habe ich noch nichts gehört“, erklärte Kaiser-Schöneberg, viele Mitarbeiter seien nach der Impfung allerdings auch wieder nach Hause gefahren. In Wickede hatte eine Handvoll jüngerer Mitarbeiter einer Pflegeeinrichtung vor wenigen Tagen nach der zweiten Impfung über Schwindel, Zittern und Fieber geklagt und mussten freigestellt werden.
Bislang sei ihre Einrichtung ohne Corona-Fall durch die Krise gekommen, so Kaiser-Schöneberg, doch auch nach der zweiten Impfung bestehe noch ein „Restrisiko“.
Dementsprechend hält die Senioreneinrichtung weiter an den bestehenden Schutzmaßnahmen fest. Das heißt, beispielsweise: Schnelltests bei Mitarbeitern, Besuchern und Bewohnern werden weiter durchgeführt und bei Besuchern wird weiter die Temperatur gemessen.
Ein falscher positiver Test
Es gebe noch keine verlässliche Aussage, ob ein Geimpfter noch als Überträger des Virus infrage komme, erklärt die Einrichtungsleiterin.
Eine Mitarbeiterin der Wohn- und Pflegeeinrichtung will sich noch im Soester Impfzentrum versorgen lassen. Ein falscher positiver Schnelltest hatte verhindert, dass die Mitarbeiterin an der ersten Impfreihe teilnehmen konnte.
Die zweite Impfung ist wichtig, weil erst nach der zweiten Dosis Geimpfte ausreichend Antikörper im Blut haben, sodass der Schutz vor dem Coronavirus bei mehr als 90 Prozent liegt.