Lena Seibert ist die Erzieherin, die mit den Kindern die Schmetterlinge aufgezogen hat. Die Sets bekommt man im Internet. Eigentlich waren es zehn Raupen, doch eine habe sich nicht völlig verpuppt, so seien es nur noch neun Exemplare dieser sehr weit verbreiteten Schmetterlingsart gewesen.
„Gestartet sind wir am 25. Mai“ , erzählt die Erzieherin, „da kamen die Raupen in ihren Futterbechern. Nach einigen Tagen färben sie sich schwarz, wachsen weiter und spinnen Seidenfäden. Am sechsten Tag haben sich vier von fünf Raupen verpuppt, die hängen dann unten am Deckel, dort musste man sie abnehmen und in das Netz umsiedeln, in dem sie dann bis zum Schluss blieben.
Nach 14 Tagen schlüpften die Tiere, heute, am 17., wurden sie freigelassen und bis dahin mit Zuckerwasser und Obst versorgt.“ Über die Wochenenden nahm Lena Seibert die Tiere mit nach Hause.
Die angehenden Schulkinder erhalten später noch ihre Projektmappen, die übrigen Kinder wurden jedoch miteinbezogen, durften ebenfalls schauen und füttern. „Das ist einfach eine lebensnahe Beschäftigung“, sagt sie zum pädagogischen Hintergrund, „die Kinder können ein wenig Verantwortung übernehmen, sehen, wie etwas heranwächst, die Tiere noch ein paar Tage pflegen und versorgen und es ihnen schön machen. Für mich ist aber wichtig, dass die Tiere doch möglichst schnell an die Natur übergeben werden.“ Und natürlich gehörte zum theoretischen Unterricht die Geschichte der „kleine Raupe Nimmersatt“.
Zum zweiten Mal wurden Falter im Kindergarten gezüchtet, vor zwei Monaten brüteten die Kinder unter professioneller Anleitung und mit einer Brutmaschine 30 Hühner-Küken aus. Sich von den flauschigen Tierbabys, die jetzt auf einem Hühnerhof leben, zu verabschieden, fiel ihnen natürlich deutlich schwerer als von den filigranen Schmetterlingen, die sie nur drei Tage in all ihrer Pracht erleben konnten und die man schwer streicheln kann. Aber vielleicht bleiben sie dem Garten des Kindergartens ja treu.