„Wir sind da zurzeit nicht mit im Boot“, erzählt Imke Jansen von der Stern-Apotheke in Bremen. Immerhin bestehe bei ihnen dafür auch keine Nachfrage aus den Reihen der Kunden.
„Außerdem hat Ense eine sehr gute hausärztliche Versorgung. Da ist die Gemeinde super aufgestellt.“ Und die eigentliche Apotheken-Arbeit werde ja nicht weniger.
„Wir sind also auch ohne zu impfen gut ausgelastet“, meint Jansen.
In der Bären-Apotheke in Niederense bietet Ulrich Kellner zwar ebenfalls noch keine Impfungen an, allerdings bereitet sich der Niederenser zumindest darauf vor, irgendwann mal Spritzen verteilen zu können.
„Meine beiden approbierten Mitarbeiter werden sich dafür schulen lassen“, sagt Kellner.
Seit Dienstag, 11. Januar, dürfen in Deutschland auch die Apotheken gegen das Virus impfen. Dafür müssen sie allerdings einige Voraussetzungen erfüllen, um die nötige Berechtigung zu erhalten.
Eine davon ist, dass die Apotheken Personal haben, welches eine Fortbildung im Rahmen der Modellprojekte zur Grippe-Impfung oder eine Covid-19-Impfschulung absolviert haben.
Die sollen die Niederenser Mitarbeiter nun mitmachen.
Die nächste Hürde für Kellner ist die zweite Bedingung: geeignete Räume. Die Bären-Apotheke hat nämlich nicht den erforderlichen Platz, um eine Impfung anzubieten, vermutet Kellner.
„Da müssen wir uns also extern umschauen“, sagt er. Passiert sei das bisher aber noch nicht. Zumal Kellner noch unsicher ist, wie die Bestellung von Impfstoff läuft.
„Nach meinem Kenntnis-Stand ist noch gar nicht geregelt, wie wir Apotheken daran kommen“, erzählt er. „Der Impfstoff ist ja schließlich keine Handelsware.“
Daher rechnet der Apotheker aus Niederense damit, dass es sich noch eine Weile zieht, bis er Impfungen anbieten kann.
„Wenn die Schulungen durch sind und sich alle Unklarheiten geklärt haben, ist die Impfkampagne ja vielleicht schon so weit, dass sich das für uns gar nicht mehr lohnt“, befürchtet er.
Viele seiner Kollegen in Nordrhein-Westfalen würden sich aber wohl nicht am Setzen der Spritze beteiligen, vermutet Kellner. Das Ärztenetz sei im heimischen Bundesland schließlich recht engmaschig.
„In Brandenburg kann ich mir aber eher vorstellen, dass einige Apotheken das anbieten“, meint Ulrich Kellner. Dem pflichtet Imke Jansen bei. „In Regionen mit Hausärzte-Mangel kann ich das verstehen.“