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Höinger Unternehmen weist Vorwürfe wegen philippinischer Lkw-Fahrer zurück

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Von: Detlev Stute

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Symbolfoto © picture alliance / dpa

Höingen - Die im Höinger Industriegebiet ansässige Firma NTG Logistics wehrt sich gegen Anschuldigungen, in einen Skandal um philippinischen Lkw-Fahrer verwickelt zu sein.

In einer Stellungnahme, die seit Freitagnachmittag dem Anzeiger vorliegt, schreibt Geschäftsführer Rüdiger Senger: „Hiermit möchten wir mitteilen, dass die Aussagen in keiner Weise stimmen. Wir als NTG beschäftigen keine Fahrer. Die Firma Kurt Beier in Dänemark ist einer von zig Subunternehmern, die für uns fahren. 

Die Firma Kurt Beier zieht unsere Auflieger für unsere internationalen Transportrelationen u.a. Spanien, Italien, Dänemark. Da diese Linien Zeit getaktet sind, werden hier Zugmaschinen mit zwei Fahrern Besatzungen benötigt. Die Nationalitäten der Fahrer sind uns teilweise überhaupt nicht bekannt. Die Kommunikation führen wir komplett mit der dänischen Firma. 

Wir haben alle nötigen Unterlagen wie Milog, Versicherungsnachweise, Code of Conduct der Firma Kurt Beier vorliegen. Die vertragliche Vereinbarung mit der Firma Kurt Beier ist bereits zum nächstmöglichen Termin gekündigt. Wir sehen davon ab, mit Kurt Beier weiterhin zu arbeiten, bis dieser Vorfall gründlichst geklärt ist. Gleichlautende Aussagen zu diesem Vorfall haben wir gegenüber dem BAG, der Polizei, dem philippinischem Konsulat und weiteren Behörden getätigt.“ 

Berichtet wurde, dass beim dänischen Unternehmen Kurt Beier Transport aus Padborg Lkw-Fahrer von den Philippinen unter erschreckenden Arbeitsbedingungen beschäftigt gewesen seien. 

Dann sollte sich der Skandal ausweiten auf 16 philippinische Fahrer, die bei NTG Logistics in Höingen beschäftigt gewesen sein sollen. Die Vorwürfe gegenüber NTG Logistics in der Harkortstraße im Höinger Industriegebiet, auf die sich Rüdiger Senger in seiner Stellungnahme bezieht, lauteten, dass die Fahrer unter Vortäuschung falscher Tatsachen auf den Philippinen angeworben worden sein sollten. 

Sie hätten hohe Summen ausgeben müssen, damit der Recruiter der dänischen Firma ihnen scheinlegale Papiere in Polen besorge. Die Fahrer hätten einen Arbeitsvertrag in Polen unterschrieben, bei einer Briefkastenfirma der dänischen Firma „Kurt Baier“. Ansonsten hätten sie keinen Bezug zu Polen und arbeiteten auch nie dort. 

Seit bis zu 18 Monaten lebten sie im Lkw, hätten keinen anderen Zufluchtsort und verbrächten auch ihre langen Wochenendruhezeiten illegaler Weise im Lkw. Sie würden zu Mehrarbeit angehalten, die zu Überschreitungen der Lenk- und Ruhezeiten führen. 

Für einen Fahrer sei eine Lohnkalkulation aufgestellt worden. Er hätte für seine reine Arbeitszeit Mindestlohnanspruch auf etwa 2300 Euro, habe aber nur 1 000 Euro erhalten.

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