1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Ense

Das Haar-Eselrennen feiert sein Comeback

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Philip Maack

Kommentare

Sieger Lemmi ließ auch die anderen Esel an seiner Trophäe schnuppern.
Sieger Lemmi ließ auch die anderen Esel an seiner Trophäe schnuppern. © Uta Müller

Zwei Jahre lang war wegen Corona nicht an ein Haar-Eselrennen in Ense-Bremen zu denken. Jetzt aber sind die Esel wieder gelaufen.

Bremen – Der ganze Ort platzt aus allen Nähten. Wer an diesem Sonntag in Bremen einen Parkplatz sucht, muss oft lange Ausschau halten. Von überall her strömen nämlich die Leute in den Park am Spring.

Dort stehen besondere Hauptakteure im Mittelpunkt: Esel. Der Initiativkreis Ense hat schließlich bereits zum 19. Mal zum Haar-Eselrennen geladen. Und das hat – trotz zweijähriger Corona-Pause – wieder unzählige Menschen angelockt. „Der ganze Aufwand hat sich wirklich gelohnt“, freut sich Ralf Hettwer, Vorsitzender des Initiativkreises, über den vollen Park. „Da fällt mir echt ein dicker Stein vom Herzen.“

Lisa stürzt den Champion, doch Lemmi holt den Pokal

Und das Wetter spielt auch noch mit. Zwar ist es etwas bewölkt, doch die ganze Zeit über bleibt es trocken. Perfekte Bedingungen für solch ein Event also.

Das sehen auch die Esel so. Acht Grautiere treten an, um den Schnellsten unter sich auszumachen. Eines darf allerdings nicht mitmachen. Der Esel „Paula von Tappe“ aus dem Stall Stratbücker in Lippetal hat keine Starterlaubnis erhalten, muss deshalb aussetzen.

Der Spannung tut das allerdings keinerlei Abbruch. Titelverteidiger Olleck aus dem Stall Kaiser-Kemper in Arnsberg stürmt ins Halbfinale, wo er auf Stallnachbarin Lisa trifft. Und die schafft es tatsächlich, den amtierenden Champion zu stürzen, siegt mit ein paar Metern Vorsprung. „Das ist schon eine Überraschung“, meint Ingo Bankamp. Er leitet gemeinsam mit Volker Jansen durch die Rennen.

Im zweiten Halbfinale läuft Lemmi aus dem Stall Lehmkühler in Herdecke vor Joost (Stall Kreutzmann/Bültmann in Olsberg) über die Ziellinie. Joost rennt dafür kurz darauf zumindest auf Rang drei bei seinem letzten Start in diesem Jahr gegen Olleck.

Die Siegessträhne von Überraschungsfinalistin Lisa endet schließlich im Endlauf. Dort kann sie das Tempo von Lemmi nicht bis zum Schluss mitgehen, kommt als Zweite ins Ziel. Ein Lob vom Renndirektor gibt es dennoch. „Ich hätte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass Du so weit kommst“, muntert Bankamp den Esel und seine Führerinnen auf.

Den Pokal nimmt aber Lemmi mit nach Hause. Die Siegermöhren gibt es allerdings für alle Starter – und das auch völlig zu Recht.

Kiki bleibt das schnellste Maskottchen

Doch bei einem richtigen Haar-Eselrennen geht es natürlich noch um viel mehr als den bloßen Wettlauf der Grautiere. Hier soll der Spaß im Vordergrund stehen. Und deshalb haben sich die Veranstalter auch so einige andere Programmpunkte einfallen lassen.

So kürte der Initiativkreis etwa den Gewinner des diesjährigen Malwettbewerbes. Dabei erhielt der Kindergarten Zauberwald aus Höingen ein Preisgeld von 500 Euro. Der Wettlauf der Maskottchen sorgte ebenfalls wieder für tolle Stimmung. Dabei enteilte Affe Kiki, die Symbolfigur des Kiki Island-Indoor-Spielplatzes, mal wieder der Konkurrenz. Seinen Sieg feierte er später gebührend mit einer einstudierten Tanz-Performance.

Eine Voltigier-Gruppe der Pferdesportfreunde Integra aus Oberense zeigte ebenfalls ihr Können, dazu traten einige Kinder zum Möhrenweitwurf an. Dabei landete die Gewinnermöhre sogar außerhalb der Begrenzung des Eseldroms.

Krummel: „Es hat wirklich Spaß gemacht“,

Und dann durften noch die Zuschauer um die Wette laufen. Freiwillige aus dem Publikum legten sich jeweils zu zweit ein Eselkostüm an und stürmten los. Die Freude daran strahlte allen Beteiligten aus dem Gesicht.

Für die Enser Tierärztin Katharina Krummel war die 19. Auflage ihre Haar-Eselrennen-Premiere. „Und es hat wirklich Spaß gemacht“, sagt sie. Sie hat nicht nur die Gesundheit der Esel im Auge behalten, sondern war ein fester Teil des Organisationsteams. „Ich wurde direkt ins Team aufgenommen und habe so von Anfang an mitbekommen, wie viel Arbeit in diesem Event steckt.“

Das ist auch Ralf Hettwer anzumerken. Nach dem letzten Rennen schaut er sichtlich zufrieden auf das sich leerende Eseldrom. „Es ist echt super, dass alles so gut gelaufen ist“, meint er und unterstreicht noch einmal: „Gut gelaufen auf sehr hohem Niveau.“

Auch interessant

Kommentare