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Ense will eigene Immobilien bauen

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Von: Philip Maack

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Mit ihrer eigenen Immobiliengesellschaft will die Gemeinde Ense bald selber dafür sorgen, dass mehr Wohnungen auf Gemeindegebiet entstehen. So wollen Politik und Verwaltung der Wohnungsknappheit Herr werden.
Mit ihrer eigenen Immobiliengesellschaft will die Gemeinde Ense bald selber dafür sorgen, dass mehr Wohnungen auf Gemeindegebiet entstehen. So wollen Politik und Verwaltung der Wohnungsknappheit Herr werden. © Weber

Schluss soll sein mit der Wohnungsknappheit in Ense. Die Gemeinde will etwas dagegen tun und eine eigene Immobiliengesellschaft auf den Weg bringen.

Ense – Die Gemeinde sagt der Wohnungsknappheit in Ense den Kampf an. Dafür möchten Politik und Verwaltung eine eigene Immobiliengesellschaft gründen, um selbst in Sachen Wohnungsbau aktiv zu werden. Der Haupt- und Finanzausschuss hat am Dienstag einem dementsprechenden Beschlussvorschlag einstimmig zugestimmt. Damit die Gründung aber wirklich erfolgen kann, muss am Donnerstag, 23. März, auch der Gemeinderat zustimmen.

„Wir wollen Wohnraum in Ense schaffen“, erklärte Bürgermeister Rainer Busemann. „In den letzten Jahren haben wir festgestellt, dass es eng und knapp wird. Durch vermehrten Zuzug, Asyl und Flucht wird es schwer, Wohnraum zur Verfügung zu stellen.“ Es gebe kaum noch freie Wohnungen für Mieter. Insbesondere kleine oder mittlere Wohnungen seien rar, dabei sei gerade hier der Bedarf am größten. Mit einer Verbesserung der Marktsituation rechnet die Verwaltung in absehbarer Zeit jedoch nicht.

50.000 Euro Einlage

Also wollen Politik und Verwaltung aktiv werden. Sie möchten selbst für eine Verbesserung der Wohnungssituation in Ense sorgen. Eine eigene Immobiliengesellschaft soll die Lösung dafür sein. „Das ist eine historische Entscheidung für Ense“, meinte SPD-Ratsfrau und stellvertretende Bürgermeisterin Dagmar Dülberg. „Solch ein Projekt hat es hier noch nicht gegeben.“

Als finanzielle Einlage in die neue Gesellschaft plant die Gemeinde mit 50 000 Euro. „Die sind im Haushalt bereits berücksichtigt“, sagte Busemann.

Das zeigt, dass das Rathaus seine Planungen bereits einige Schritte weitergedacht hat. Immerhin ist die Gesellschaft noch nicht mal gegründet. Trotzdem haben Politik und Verwaltung bereits die ersten personellen Weichen gestellt. So hat sich der Ausschuss dafür ausgesprochen, dass Bürgermeister Busemann zum Geschäftsführer der kommenden Gesellschaft bestellt wird.

Aus seinem bisherigen Berufsleben habe er die nötige Erfahrung, um solch einen Posten ausfüllen zu können. „Außerdem bündelt das die wichtigsten Abläufe für die Gesellschaft im Rathaus. Das ist eine gute Sache“, fand Dagmar Dülberg. Busemann selbst gab sich motiviert: „Ich freue mich auf diese Aufgabe.“

Personalentscheidungen schon getroffen

Dazu sollen drei Gemeindevertreter in die spätere Gesellschafterversammlung berufen werden. Laut der nordrhein-westfälischen Gemeindeordnung muss einer davon der Bürgermeister oder ein von ihm vorgeschlagener Bediensteter sein. Da Busemann bereits als Geschäftsführer vorgesehen ist, hat er den Beigeordneten Dennis Schröder vorgeschlagen. Die beiden anderen Posten sollen Ratsmitglieder besetzen. Hier fiel die Wahl auf Thomas Stock (CDU) und Wilfried Pater (SPD).

Die vom Haupt- und Finanzausschuss abgestimmten Personalien müssen ebenfalls allesamt am Donnerstag noch vom Gemeinderat bestätigt werden, bevor sie ganz offiziell sind. Aufgrund der Einstimmigkeit bei allen Abstimmungen ist aber davon auszugehen, dass das klappt.

Trotzdem leistete Bürgermeister Busemann zum Abschluss Sitzung nochmal Überzeugungsarbeit: „Ich bin mir sicher, dass diese Gründung die richtige Entscheidung ist. Wir werden das nicht bereuen.“

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