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Ferien in der Schule - mit Schaf

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Von: Philip Maack

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Spaziergang mit Schaf: Die Kinder führten die drei Tiere auf dem Weg zum Außengelände durch Höingen.
Spaziergang mit Schaf: Die Kinder führten die drei Tiere auf dem Weg zum Außengelände durch Höingen. © Fürstenbergschule

Es sind Ferien und trotzdem kommen die Kinder gerne in die Fürstenbergschule. Auch dank tierischer Kontakte.

Hünningen/Lüttringen – Eigentlich laufen gerade die Osterferien für die Schulkinder, doch an der Fürstenbergschule ist davon nur wenig zu spüren. Täglich stromern hier Kinder über den Schulhof, lachen und haben sichtlich Spaß.

Sie nehmen am Ferienprogramm der Schule teil. Zwei Wochen lang bietet der Offene Ganztagsbereich (OGS) hier jeden Tag verschiedene Aktionen an.

Kinder spazieren mit Schafen durch das Dorf

Die erste Woche stand dabei unter dem Motto „Alles dreht sich um das Schaf“. Dabei lernten die Kinder eine Menge über die Weidetiere. Und kamen sogar in direkten Kontakt.

Mit dem Taxi ging es für die Kinder von der Schule aus nach Höingen zu Leonie Höhne. Hier machte sich die Gruppe zu einem Spaziergang auf – mit den drei Schafen Kurt, Rosa und Hanne an der Leine.

Die Kinder führten die Schafe durch das Dorf zu ihrem Außengelände. Dort angekommen, sammelten sie reichlich Löwenzahn auf der Wiese, welchen sie später an Höhnes Kaninchen Lore und Gütz verfütterten.

Für das hoppelnde Duo bauten die Schüler zudem tiergerechte Verstecke aus Stöcken.

Doch wer sich mit Tieren umgibt, muss auch mal in Sachen Stallpflege Hand anlegen. Wie das geht, zeigte Höhne den Kindern ebenfalls.

Dabei kamen die Schüler mit ihren vier Seiden-Hühnern Wilma, Betty, Bärbel und Cordula in Kontakt. Die pickten den Kindern sogar aus der Hand, sodass das Säubern des Stalls eine schöne Erfahrung wurde.

Landesförderung ermöglicht das Ferienprogramm

Trotz des Wochenmottos beschäftigten sich die Kinder in der Ferienfreizeit aber auch noch mit anderen Themen als dem Schaf. So leitete etwa der pensionierte Schreinermeister Bernhard Jochheim eine Holzwerkstatt.

Er zeigte den Schülern, wie das richtige Sägen, Hämmern, Schrauben und Kleben funktioniert. Mit Jochheims professioneller Hilfe bastelten die Kinder bewegliche Hasen, kleine Hasenpärchen oder einen großen Hahn als Stellage für Ostereier zusammen.

Diese Aktivitäten sind Teil der außerschulischen Bildungsmaßnahmen.

Durch die Corona-Pandemie und den dadurch bedingten häufigen Unterrichtsausfall – gerade im ersten Pandemie-Jahr – haben einige Schüler den lerntechnischen Anschluss verloren.

Um den auszugleichen, fördert das Land Ferien-Aktivitäten an den Schulen. Die Fürstenbergschule hat allein für die laufenden Osterferien 12 000 Euro erhalten.

„Das brauchen wir auch“, erzählt Christiane Westhoff, Erzieherin in der OGS. „Damit können wir die Aktivitäten bezahlen und unser Team verstärken.“

Westhoff und ihre Kolleginnen Natalie Langenhorst und Asija Gadijev haben sich nämlich Studenten als Hilfe mit ins Boot geholt.

Teresa Olmes, Kathi Reinl, Pia Schroeder, Franka Tippner, Bianca Langolf, Lara Schumann, Max Koerdt und Lea Meier unterstützen die OGS-Kräfte bei der Betreuung der insgesamt 46 Kinder aus allen vier Grundschul-Jahrgängen. „Das ist eine super Sache“, findet Westhoff.

Und damit die Fürstenbergschule auch in den Sommerferien wieder von der Landesförderung profitieren kann, hat die Schule schon jetzt den Antrag für neue Hilfen gestellt.

Ukrainische Gruppe lernt Deutsch

Um die schulischen Rückstände, die die Pandemie verursacht hat, in Gänze aufzuholen, steht neben den ganzen spaßigen Aktivitäten auch altersgerechtes Lernen auf dem Programm.

Jeden Tag geht es nach dem gemeinsamen Frühstück in die Schul-Uni. Hier machen sich die Schüler eifrig ans Rechnen, Schreiben und Lesen. Auch mit Unterstützung von speziellen Apps.

Das Ferien-Programm ist allerdings nicht nur für das Aufholen der Lern-Rückstände wichtig. „Wir haben auch eine Gruppe nur mit ukrainischen Kindern“, erzählt Westhoff.

Asija Gadijev kümmert sich vermehrt um sie. „Mit diesen Kindern haben wir viel zum Deutschlernen gemacht“, sagt Westhoff. „Die Verständigung wird immer besser.“

In der zweiten Ferienwoche geht das Programm an der Fürstenbergschule weiter. Mit dem Alpaka soll dieses Mal ein anderes Tier im Mittelpunkt stehen.

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