So alltäglich wie auf den ersten Blick ist diese Szenerie jedoch nicht. Die Bilderrahmen, die die Kinder basteln, sind schließlich für den guten Zweck. „Die Eltern können sie für eine Spende von mindestens zwei Euro kaufen“, erzählt Schulleiterin Yvonne Wien in Weihnachtspullover und -mütze. So will die Schule möglichst viel Geld sammeln.
Zu den Rahmen gibt es natürlich ein weihnachtliches Foto der Kinder dazu. Die macht die Schule selbst. Im Untergeschoss hat Lehrer Dominik Schnell ein Fotostudio eingerichtet, wo er die Schüler im festlichen Outfit ablichtet. Vom Rentiergeweih zum Aufsetzen über die weihnachtlich angehauchte Brille bis zur klassischen Weihnachtsmütze haben die Kinder ein großes Sortiment zur Auswahl.
Mit dieser Aktion beteiligt sich die Fürstenbergschule an einer Spendensammlung des WDR. Der hat im Radio aufgerufen, Geld zum Kampf gegen den Hunger in der Welt zu sammeln. „Und das habe ich auf dem Weg zur Schule gehört“, erklärt Wien. Sofort war für die Leiterin klar, dass sich ihre Schule daran beteiligen würde. „Ich habe schließlich ein Helfer-Syndrom“, lacht sie. Das Kollegium und die Elternschaft hat Wien schnell von ihrer Idee überzeugt.
Auch die Kinder wissen, wofür sie schneiden und kleben. Den Hunger in anderen Teilen der Welt thematisiert die Fürstenbergschule immerhin öfter. „Wir wollen die Kinder für solche Themen sensibilisieren“, sagt Wien. „Der Umgang mit Lebensmitteln ist uns hier daher sehr wichtig. Die Kinder sollen merken, dass sie es hier in Deutschland gut haben, während andere Menschen auf der Welt nicht so viel Glück haben.“
Das bewegt die jungen Schüler. „Einige haben mir erzählt, dass sie ihr gesamtes Kommunionsgeld für die Aktion spenden wollten“, sagt Wien gerührt. „Das zeigt zwar, wie sehr die Kinder helfen wollen, doch ich habe ihnen geantwortet, dass ein Teil ihres Taschengeldes schon reichen würde, wenn sie sich beteiligen wollen.“
Daher ist sich die Rektorin sicher, dass die Aktion ein voller Erfolg wird. Zumal sich auch schon einige Firmen angemeldet haben, eine Spende beizusteuern. Trotzdem schafft sie einen weiteren Anreiz, damit die Kinder auch fleißig Werbung dafür bei Eltern, Großeltern und anderen Verwandten machen. „Bekommen wir 500 Euro zusammen, veranstalten wir hier in der Schule eine Weihnachtsparty“, sagt Wien.
Sie selbst wird das gesammelte Geld am 19. oder 20. Dezember zum WDR-Glashaus nach Dortmund bringen und übergeben. Dann darf sie sich im Namen der Fürstenberg-Schule übrigens auch ein Lied wünschen, das der WDR in seinem Radio-Programm spielt.
Welches genau das sein wird, steht allerdings noch nicht fest. „Das müssen wir noch mit den Schülern abstimmen“, sagt Wien. Schließlich müssen die auf der Weihnachtsparty auch gut dazu tanzen können.