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Plan der Gemeinde geht auf: Platz für Ukrainer reicht noch

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Von: Philip Maack

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Schon bald Heim für Vertriebene? Noch musste die Gemeinde nicht auf das Haus Porta Coeli zurückgreifen
Schon bald Heim für Vertriebene? Noch musste die Gemeinde nicht auf das Haus Porta Coeli zurückgreifen © Maack, Philip

Immer mehr Menschen aus der Ukraine kommen in die Region. Auch nach Ense. Hier hat die Gemeinde noch genug Unterbringungsmöglichkeiten.

Ense – Die Zahl der Vertrieben aus der Ukraine ist in Ense in den letzten Wochen schnell gestiegen.

In der zweiten Aprilwoche hatte die Gemeinde erst 31 Menschen aus dem Kriegsgebiet aufnehmen müssen, zum Monatswechsel waren es schon 80.

Noch reicht der Platz: „Können uns aber nicht sicher sein“

Noch stellt das die Gemeinde vor kein großes Problem, da noch Unterbringungsmöglichkeiten vorhanden sind.

Allein durch die privat zur Verfügung gestellten Wohnungen der Enser können bis zu 90 Ukrainer hier ein Dach über dem Kopf bekommen.

Die Situation sei derzeit „nicht akut“, erklärt Dennis Schröder, Beigeordneter der Gemeinde.

Vom für die Verteilung der Vertriebenen zuständigen Landesministerium habe er mit Blick auf die nächsten Wochen nicht gehört, dass erneut mit einer großen Welle nach Ense zu rechnen sei.

Somit greifen die bisherigen Unterbringungspläne der Verwaltung aktuell. „Sicher können wir uns damit allerdings nicht sein“, betont Schröder.

Die Pläne sehen vor, die Vertriebenen zunächst in den vorhanden Privatwohnungen unterzubringen.

Sind die voll, kann die Gemeinde auf die beiden katholischen Pfarrheime in Bremen und Niederense zurückgreifen. Dort können etwa 20 Personen Platz finden.

Noch läuft in den Pfarrheimen der normale Betrieb aber weiter. „Mit ein, zwei Wochen Vorlaufzeit können wir die nutzen“, sagt Schröder. So sei das mit der Kirchengemeinde abgesprochen.

Aktuell arbeiten Verwaltung und Pfarrbüro an Alternativen für die kirchlichen Aktivitäten in diesen Räumlichkeiten.

Im Haus Porta Coeli in Niederense etwa müssen Lösungen für den Eine-Welt-Laden und die Bücherei gefunden werden, wenn die Vertriebenen hier einziehen.

11.000 Euro liegen auf dem Spendenkonto der Gemeinde

Ist in den Pfarrheimen auch kein Platz mehr, soll das ehemalige Verwaltungsgebäude der Firma Heico in Niederense für die Unterbringung genutzt werden.

In der ersten Mai-Hälfte muss die Gemeinde hier aber noch einige Umbauten vornehmen. Ab Mitte des Monats soll die Unterkunft dann bezugsfertig sein und rund 100 Personen beherbergen können.

Doch auch abseits der reinen Unterbringung brauchen die Vertriebenen Hilfe, um sich in Ense zurechtzufinden. Dafür hat die Gemeinde ein Spendenkonto eingerichtet.

Aktuell befinden sich darauf 11 000 Euro, ein nicht unerheblicher Teil des Geldes stammt aus verschiedenen Aktionen der Enser Bürger. „Die Unterstützung ist wirklich sehr gut“, freut das Schröder.

Von dem Spendenkonto finanziert die Gemeinde beispielsweise Sprachkurse für die Ukrainer oder schafft verschiedene Betreuungsangebote für die Kinder. In den Kitas ist nämlich nicht genug Platz.

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