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Fleischerei spendet Frikadellen und Wurst an gestrandeten Zirkus

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Von: Tobias Hinne-Schneider

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Mettwürstchen, Frikadellen und Schnitzel: Angelina Grotehöfer von der Fleischerei Halfmann in Soest übergibt Sandro Köllner vom Zirkus Manjana Fleisch- und Wurstwaren.
Mettwürstchen, Frikadellen und Schnitzel: Angelina Grotehöfer von der Fleischerei Halfmann in Soest übergibt Sandro Köllner vom Zirkus Manjana Fleisch- und Wurstwaren. © Hinne-Schneider, Tobias

Wenn Sandro Köllner aus Soest wiederkommt, dann warten seine kleinen Geschwister schon sehnsüchtig, nicht, weil sie ihren Bruder vermisst haben, sondern weil er die Mettwürstchen von der Fleischerei Halfmann aus Soest im Gepäck hat. „Die reißen mir die Kinder dann sofort aus der Hand“, sagt Sandro Köllner.

Soest/Bremen - Sandro Köllner ist eines von insgesamt zwölf Kindern von Zirkus-Chef Williams Köllner, der seit März mit seinem Zirkus in Bremen gestrandet ist. Die Corona-Pandemie hat dem Zirkus einen Strich durch ihre Pläne gemacht – alle geplanten Stellplätze wurden gecancelt. „Seit dem ersten Zeitungsbericht werden wir von der Fleischerei Halfmann unterstützt“, sagt Sandro Köllner. Natürlich habe man gedacht, dass sich Halfmann-Geschäftsführer Frank Werner einmal und nie wieder meldet – so sei es bei vielen Hilfsangeboten gewesen, erklärt Sandro Köllner. Das war aber nicht der Fall: „Wir wurden zwei oder drei in der Woche angerufen und konnten uns etwas zu Essen abholen“, erklärt Sandro Köllner.

Ganze Gerichte haben die Köllners von der Fleischerei bekommen – Mettwürstchen, Schnitzel, Salate, Suppen, Filet und vieles mehr. Sandro Köllners Favorit – „die Gulaschsuppe schmeckt richtig lecker“.

Für Geschäftsführer Frank Werner sind die Fleisch- und Wurstspenden an den Zirkus eine Win-win-Situation. „Wir müssen die Lebensmittel, die wir abgeben nicht wegschmeißen“, erklärt er. Denn es sei egal, ob er nun zwei oder drei Schnitzel, vier oder fünf Frikadellen an den Zirkus abgibt. Dort ist die Hilfe gerne gesehen. „Das Essen reicht immer für die ganze Familie“, sagt Sandro Köllner, „es ist immer so, dass wir sogar noch Fleisch einfrieren können.“

„Hätten wir diesen Mann nicht kennengelernt, dann weiß ich nicht, was wir gemacht hätten“, bedankt sich Sandro Köllner herzlich bei Frank Werner.

Frank Werner sagt weitere Hilfe zu

Der Zirkus Manjana hegt immer noch die Hoffnung, dass sich eine Stadt findet, die einen Stellplatz bis Januar anbietet und Auftritte mit einem kleinen Publikum ermöglicht.

Für Frank Werner steht fest, dass die Hilfe der Fleischerei nicht endet, solange der Zirkus sich noch in einer solchen problematischen Situation befindet.

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