„Der Funke sprang bei allen sofort über“, so Mitorganisator Markus „Atze“ Tölle, der sich im Nachgang außerordentlich zufrieden mit Besuch und Verlauf der Veranstaltung zeigte. „Wer konnte ahnen, dass noch 200 Tagesgäste eintreffen“, meinte er begeistert – zumal nach dem erfolgversprechenden Vorverkauf.
Die Wennigloher Oberkrainer läuteten den Tanz ein. Röhrpower waren zum ersten Mal dabei. Ihr Mitglied Hans-Werner Köhne freute sich im Anschluss, beim Festival „auf so viele Menschen getroffen zu sein, die einem wohlwollend zuhören“. Äußeres Zeichen: Wenn in Ense aus vielen Kehlen ein Loblied auf Tirol erschallt, dann haben diese Musiker auf jeden Fall den Nerv der Zuhörer getroffen.
Von morgens um 11 Uhr bis zum frühen Abend wurden viele Gäste nicht müde, zuzuhören und auch mal in geselliger Runde die persönlichen Kontakte zu genießen.
Dabei war der Querschnitt der Musik durch unterschiedliche Genres beeindruckend, selbst innerhalb des Repertoires der einzelnen Kapellen. So beschreiben die Vereinigten Allagener Notenwarte ihre Bandbreite von „klassisch böhmisch bis zur Moderne“. Dem Fanfarenzug Möhnesee ist vor allem eins wichtig: „Einfach nur Stimmung machen“, so der musikalische Leiter Burkhard Schneider. Seine Aussage, „nicht so hochtrabend, für jeden zugänglich“, setzte das Ensemble um. Und aus den Zuschauerreihen kam postwendend die Resonanz: mithüpfen und mitsingen und nicht zuletzt eindringliche Rufe nach Zugaben.
Auch Lukas Knieper setzte mit seinem Dudelsack wieder ganz eigene Akzente.
Genau dies machte auch den besonderen Charme dieses Tages ganz im Zeichen der Musik aus: Die Vielfältigkeit von der klassischen Blaskapelle mit traditionellem Liedgut bis hin zum modernen Musikstück. Das spiegelte sich auch im Publikum. Es gab keine Generation, die nicht vertreten war in der Oberenser Schützenhalle.
„Das sind Idealisten, ohne sie geht es in der Gemeinschaft nicht“, ging ein Lob aus dem Ahrtal an die Organisatoren vom Niederensemble, Wymar Schlösser, Jörg Grüne und Markus Tölle. Der Präsident des Blasorchesters aus Insul und stellvertretende Ortsbürgermeister Udo Breuer ist sich sicher, dass diese Veranstaltung mal wieder zeige, dass „Musik in allem extrem verbindet. Und dann noch für einen guten Zweck“. So sind die Einnahmen aus dem letzten Festival doch als Spende nach Insul ins Ahrtal geflossen.
Dieses Geld ermöglicht es den Musikern, neue Uniformen für ihre Auftritte anzuschaffen, die bei vielen durch das Hochwasser zerstört wurden. Breuer lud alle Anwesenden ein, zum – nach seiner Aussage – „zweitgrößten Oktoberfest“ in ihren Ort zu kommen. Es könne jetzt nach der Flutkatastrophe in diesem Jahr wieder stattfinden. Auch das Zelt dürfe nach langen Verhandlungen wieder an der Ahr am angestammten Platz stehen.
Auch in diesem Jahr führt das Niederensemble nach Abzug der Kosten den Überschuss einem guten Zweck zu. Wohin, wird noch bekannt gegeben. Weshalb es für die Organisatoren auch galt, vielen zu danken. Sie hätten viel Unterstützung bei Aufbau und Organisation in den heimischen Reihen gefunden. So ging Tölles Dank unter anderem an die Oberenser Bauwagen-Gruppe. Sie packten immer da an, wo es nötig war. „Danke, ihr habt das Herz am rechten Fleck“.