Entschärfung der Unfall-Kreuzung zwischen Niederense, Bremen und Oberense

Die Entwurfsplanung für die Entschärfung der Unfallkreuzung an der Bundesstraße (B 516) und der Bahnhofstraße/Kreisstraße (K 8) zwischen Bremen, Oberense und Niederense ist in den finalen Zügen.
Bremen/Niederense - Das teilte Christiane Knippschild, Sprecherin der planenden Behörde Straßen-NRW, auf Anfrage mit. Hierzu zählen straßenbauliche, den Tiefbau betreffende, und verkehrstechnische, die Ampelschaltung betreffende Maßnahmen sowie die Signalplanung für die geplante Lichtsignalanlage.
Nach Abschluss der Entwurfsplanung gehe es in die Ausführungsplanung. Parallel dazu beginnt Straßen-NRW dann für notwendigen Grunderwerb die Gespräche mit Grundstückseignern. An die Ausführungsplanung schließe später die Planung der Ausschreibung und Vergabe sowie der Bauausführung an.
Ampelanlage mit Anforderungskontakt
Die Entwurfsplanung sieht laut Knippschild eine Ampelanlage mit Anforderungskontakt vor. Aus Bremen kommend werde der bisher frei befahrbare Rechtsabbieger angepasst, sodass eine Geradeausspur mit Ampelzeichen Richtung Soest und eine Rechtsabbiegespur mit Ampelzeichen in Richtung Niederense führt.
Aus Soest kommend werden ebenfalls zwei Fahrspuren jeweils mit Ampelzeichen eingerichtet: geradeaus in Richtung Bremen sowie eine Linksabbiegerspur in Richtung Niederense. An der Bahnhofstraße/K8 steuern zwei Signale den Verkehr nach links in Richtung Bremen und nach rechts in Richtung Soest.
Anpassung der Bushaltestellen
Außerdem werden, so Knippschild, die beiden Bushaltestellen Hellmich an der B 516 verkehrstechnisch angepasst, sodass Fußgänger sie sicher erreichen können: In unmittelbarer Nähe der Kreuzung liegt ein Bauernhof, zu dem eine Zuwegung geschaffen werden soll. Für die dritte Bushaltestelle an der Bahnhofstraße sei Straßen-NRW nicht zuständig, da es sich hierbei um eine Kreisstraße handele.
Vorarbeit der Telekom
Der Planungsentwurf für die Ampelanlage enthält auch eine Fußgänger-Ampel. Zum verkehrssicheren Ausbau werde eine kleine Mittelinsel angelegt, damit jeder Fußgänger die B516 sicher passieren könne. Man sei jetzt in der kalten Jahreszeit und könne mit den eigentlichen Arbeiten ohnehin erst im kommenden Jahr beginnen.
Und dann müsse Straßen-NRW schauen, wie es zeitlich in das Bauprogramm aller laufenden Baumaßnahmen passe und ob man die Bau-Firma für den geplanten Zeitraum bekomme. „Im Vorfeld muss die Telekom im Zuge der B516 eine Versorgungsleitung anpassen“, zählt Knippschild einen weiteren Mosaikstein der komplizierten Planung auf.
Im September 2021 hatte die Verkehrsunfallkommission des Kreises Soest entschieden, den Verkehrsknotenpunkt durch eine Lichtanlage verkehrssicherer zu gestalten. Im Jahr 2020 gab es an der Stelle drei Unfälle, im Jahr 2021 einen weiteren, bei dem eine Sechzehnjährige starb. Momentan wird der Verkehrsknotenpunkt durch Bischofsmützen entschärft, die ein Überholen verhindern sollen. Außerdem ist, mit dem Hinweis „Unfall“, für eine Strecke von 200 Metern im Kreuzungsbereich Tempo 50 ausgewiesen.
Drängler bei Tempo 50
Dort werde aber oftmals gedrängelt, wenn man sich an dieses Tempo halte, erzählte die Familie des verstorbenen Mädchens in einem Interview. Die Schwester hatte sich kurz nach dem tödlichen Unfall mittels einer Online-Petition für die Sicherung der Kreuzung starkgemacht. Diese haben, Stand November 2022, 63 735 Menschen unterzeichnet, wie ein Blick auf die Petitions-Plattform change.org zeigt.