Traditionell gehört der letzte Sonntag im Juli, direkt nach dem letzten Schützenfest in Ense, ganz den Eseln, die zahlreiche Zuschauer in den Zentralort locken. Das Eselrennen ist hier schließlich ein echtes Highlight im Jahr. Bereits zum 19. Mal richtet der Initiativkreis diese Veranstaltung nun schon aus.
Neun Esel gehen diesmal bei der Wiederauflage des Rennens an den Start. „Drei davon sind zum ersten Mal dabei“, erzählt Ingo Bankamp, Cheforganisator des Haar-Eselrennens. „Zwei davon sind direkt auf uns zugekommen. Die haben schon richtig Lust.“
Neben den Neulingen treten aber auch wieder der Titelverteidiger Olleck und Cindy, die 2018 siegte, an. Zwei alte Hasen im Eselrennen also. „Das ist eine normale Teilnehmerzahl“, sagt Bankamp. Auch vor der Corona-Unterbrechung seien stets um die neun Esel dabei gewesen.
Und die treten in diesem Jahr in insgesamt 15 Rennen gegeneinander an. Immer eins gegen eins. Die Sieger kommen dabei eine Runde weiter, die Verlierer in der Vorrunde erhalten in den Hoffnungsläufen eine zweite Chance. „Die Laufstrecke haben wir nicht verändert“, verrät der Cheforganisator. Sie wird wie gewohnt auf der großen Wiese im Park mit Zäunen abgesteckt.
Doch auch wenn die laufenden Esel sowohl Namensgeber als auch Publikumsmagnet für das Event in Bremen sind, sind sie nicht der einzige Programmpunkt an diesem Sonntag. „Wir haben für den gesamten Park ein buntes Programm auf die Beine gestellt“, sagt Bankamp.
So haben die Zuschauer zum Beispiel zwischen 11 und 12 Uhr die Chance, Erwin, das Maskottchen des FC Schalke 04, zu treffen. Auch Kiki, das Maskottchen von Kikis Island, wird sich zeigen und unter anderem beim Maskottchenrennen an den Start gehen. Immerhin ist Kiki bei der letzten Auflage als erstes ins Ziel gekommen.
Außerdem werden die Gewinner des Malwettbewerbes der Sparkasse ausgezeichnet und auch der „singende Trucker“ Winni Biermann hat einen Auftritt angekündigt.
Zusätzlich lockt der Bauernmarkt. Rund 60 Stände bieten in diesem Jahr ihre Waren, Speisen oder Getränke an, schätzt Marktmeister Andreas Otte. „Das sind etwa genauso viele wie sonst auch immer“, meint er. Corona habe keine negativen Auswirkungen auf die Resonanz der Marktbeschicker gehabt. Das Gros der Händler sei regelmäßig beim Eselrennen vertreten. „Aber ein bisschen verschiebt sich da immer“, sagt Otte.
Zu Spitzenzeiten hat das Eselrennen schonmal um die 7000 Zuschauer in den Park am Spring gelotst. Ob es in diesem Jahr ähnlich voll wird? „Das kann ich überhaupt nicht abschätzen“, sagt Ingo Bankamp. Die Corona-Pandemie ist schließlich noch immer nicht vorbei, viele Leute sind skeptisch, was den Aufenthalt in großen Menschenmengen angeht.
Bislang war eigentlich immer nur das Wetter der größte Unsicherheitsfaktor für die Organisatoren. „Was das angeht, war ich aber selten so entspannt wie in diesem Jahr“, meint Bankamp. „Alle Wettervorhersagen sind sich einig, dass wir am Sonntag perfektes Eselrennen-Wetter haben werden.“
Und das wäre wichtig. Schlechtes Wetter würde den Organisatoren das Event nämlich ziemlich verhageln. Ausbleibende Zuschauer würden in der Kasse ein Loch reißen, dabei finanziert sich das Eselrennen ausschließlich aus den Eintrittsgeldern. Eine Familienkarte kostet in diesem sechs Euro. „Die Preise haben wir bewusst gehalten, obwohl wir diesmal mehr Aufwand hatten“, berichtet Bahnkamp. Wegen der Corona-Situation musste der Initiativkreis bei einigen organisatorischen Dingen deutlich länger warten als normalerweise, um sie festzuzurren. „Dazu ist alles teurer geworden“, sagt Bankamp. Material, Security – auch hier habe die allgemeine Preissteigerung zugeschlagen.
Umso wichtiger ist für die Organisatoren das Förderprogramm „Neustart miteinander“. Damit unterstützt die Landesregierung Veranstaltungen, die nach der großen Welle Corona-bedingter Absagen wieder starten wollen. Auch das Eselrennen profitiert davon. „Die Förderung garantiert uns, dass wir nicht ins Minus rutschen“, erklärt Bankamp. Einen eventuellen Verlust würde die Landesregierung ausgleichen.
Doch mit solcher Schwarzmalerei wollen sich der Initiativkreis und all seine Helfer nicht beschäftigen. Die Avantgarde Waltringen etwa packt beim Aufbau der Laufstrecke mit an, der DRK-Ortsverein und die örtliche Feuerwehr stellen ihr Know-How zur Verfügung. „Ohne die wäre all das eigentlich gar nicht möglich“, stellt Bankamp dankend klar.
So bleibt für die Wiederauflage nach der Zwangspause nur ein Wunsch. Und den formuliert Ralf Hettwer: „Ich hoffe, dass das Eselrennen in gewohnter Weise abläuft.“
Der Zeitplan
11 Uhr: Beginn Bauernmarkt
11.15 Uhr: Fassanstich und Begrüßung
13.30 Uhr: Start Eselrennen mit Streckenvorstellung
14 Uhr: Vorstellung der Esel
14.15 Uhr: Eröffnung Eselrennen
14.30 Uhr: Vorläufe 1. Teil – Maskottchen-Rennen
15.15 Uhr: Vorläufe 2. Teil
15.45 Uhr: Hoffnungsläufe, Rennen menschlicher Esel, Möhrenweitwurf
16.10 Uhr: Auftritt Kiki von Kiki-Island
16.30 Uhr: Halbfinals
17.15 Uhr: Finale