1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Ense

Überarbeitete Jesus-Figur zurück in der Waltringer Kapelle - so sieht sie jetzt aus

Erstellt:

Von: Tobias Hinne-Schneider

Kommentare

null
Zurück in der Waltringer Kapelle: Die lebensgroße Jesus-Figur ist fertig restauriert und soll wieder im Chorraum aufgehangen werden. © Hinne-Schneider

Waltringen - Wer die Waltringer Marien-Kapelle in der Vergangenheit häufiger besucht hat, der erinnert sich an eine bräunliche Figur, die hoch oben über dem Altar an einem Holzkreuz thronte.

Die lebensgroße Jesus-Figur ist nach rund drei Monaten zurück in Waltringen – und sieht besser aus als je zuvor, findet auch Pastor Carsten Scheunemann.  Am Dienstagvormittag hat der Waltringer Kapellenvorstand mit Architektin Luzia Fleißig über die Gestaltung des Chorraums diskutiert.

„Die komplette Restaurierung der Figur war nötig“, erklärt Markus Schulte. Der Restaurator aus Büderich hat sich in den vergangenen Monaten beinahe täglich mit der Jesus-Figur aus der Marien-Kapelle auseinandergesetzt. Denn die Figur hatte an einigen Stellen schon Schimmel angesetzt, da war es nicht getan mit einer Auffrischung der Farben. Markus Schulte hat die Figur zunächst vom Ruß befreit, anschließend mussten alte Öl- und eine Wachsschicht entfernt werden, bevor sich Schulte an die Gestaltung der Figur machen konnte.

„Das haben meine Kinder gemacht“, scherzte der Restaurator, als er sein Werk erstmals dem Kapellenvorstand präsentieren konnte. Der war von der Figur begeistert. „Es ist cool geworden“, sagte ein Mitglied.

null
Die Jesus-Figur – vor der Sanierung. © Markus Schulte

Schulte hat zunächst dünnere Ölschichten aufgetragen, aus den Farben umbra, ocker, rot und weiß. „Der Hautton gewinnt durch die verschiedenen Farbschichten an Lebendigkeit“, sagt Markus Schulte.

null
Die große Jesus-Figur findet nach der Sanierung in der Marien-Kapelle wieder ihren Platz. © Hinne-Schneider

Auch die beiden Figuren aus der Kapelle Maria und Josef werden von Markus Schulte restauriert und sollen in wenigen Wochen wieder in der Kapelle stehen. Die alten Holzsockel sollen dabei durch Steinsockel ersetzt werden, da die alten Sockel vom Holzwurm befallen sind. Ebenso wird auch die bildliche Darstellung der Heiligen Drei Könige wieder einen Platz in der Kapelle finden. Fertig ist übrigens auch die Jesus-Figur noch nicht, den Korpus will Schulte noch mit einer Wachsschicht vor dem Einfluss von außen schützen.

"Kapelle soll ein Statement setzen"

Gemeinsam mit dem Kapellenvorstand hat Architektin Luzia Fleißig über die weitere Gestaltung des Chorraums gesprochen. „Am Ende soll die Kapelle ein Statement setzen“, sagt Luzia Fleißig, mit dem Innenanstrich ist sie sehr zufrieden. Der matte Weißton wird – auch im Chorraum – immer wieder unterbrochen von einzelnen Segmenten, die in einem leichten Grauton gehalten wurden, beispielsweise die Pfeiler. An der Decke wechseln sich hingegen kleinere weiße Balken mit einer größeren Graufläche ab. Ein insgesamt sehr stimmiges Bild, findet die Architektin.

Kommt die Jesus-Figur zurück in den Chorraum, soll sie nicht mehr an einem massiven Holzkreuz hängen, stattdessen soll ein beiges Kreuz auf die Rückwand der Kapelle aufgemalt werden. Noch wird darüber diskutiert, ob anschließend weitere farbliche Akzente rund um die Figur gesetzt werden sollten.

Orgelpfeifen sorgen für Atmosphäre

Gelungene Akzente wurden bereits an den Fenstern aufgetragen, die jeweils mit einem grauen und einem weinroten Pinselstrich umrandet wurden.

Als Nächstes stehen der Eingangsbereich und der Orgelraum auf der Liste der Arbeiten. Die alte Orgel, die mittlerweile sowieso von einer elektronischen Variante ersetzt wurde, wird entfernt, um mehr Platz für den Kirchenchor zu schaffen. Die Orgelpfeifen sollen jedoch auf der Empore angebracht werden, um den Anschein zu erwecken, dass dort noch eine echte Orgel steht, erläutert Pastor Scheunemann.

Im Eingangsbereich wurde die zweite Tür bereits abmontiert, stattdessen soll eine Glaskonstruktion den Innenbereich der Kapelle schützen. „Wir wollten kein Gitter haben, der Blick in die Kapelle soll frei bleiben“, sagt Scheunemann. Er verspricht, dass wie angekündigt spätestens zum Weihnachtsfest der Baum wieder in der Kapelle aufgestellt werden kann.

Auch interessant

Kommentare