Energiesparen fließt in Alltag der Kindertagesstätten

Das Energiesparen gehört auch in den Enser Kindertagesstätten zum Alltag. Bereits die Kleinsten werden von den pädagogischen Kräften für das Thema sensibilisiert.
Ense – Im Zauberwald hängt die Wäsche zum Trocknen auf der Leine. Das ist eine Konsequenz, die das Team der Höinger Kita, mit Blick auf steigende Energiekosten, gezogen hat. „Wir arbeiten momentan Projekte für die Kinder aus, beziehen das Thema aber auch schon in den Alltag ein“, erklärt Leiterin Kim Hennecke.
„Wir hängen mit ihnen zusammen beispielsweise die anfallende Wäsche zum Trocknen auf.“ Geschirr- und Handtücher, Lätzchen und Waschlappen – da kommt einiges zusammen. „Es sind zwei Maschinen am Tag, die wir sonst mit dem Trockner getrocknet haben, wenn Bettwäsche dazu kommt, sind es sogar drei bis vier Wäscheladungen“, sagt Hennecke.
Bei den Bremer Stadtmusikanten hat man sich schon früh mit einem sparsamen Umgang mit Ressourcen und Produkten beschäftigt und 2021 den Umweltpreis der Gemeinde dafür bekommen. „Jetzt haben wir einen Kühlschrank vom Netz genommen, auf den wir im Winter verzichten können“, sagt Leiterin Marilyn Buschhaus. Im Moment ist die Kita stark mit ihrem Ackerprojekt beschäftigt, aber spätestens wenn die CO2-Ampeln zum Messen der Raumluft kommen, „wird es ein Thema für die Kinder“.
Kinder wachsen damit auf
„Unsere Kinder sind noch sehr klein, aber wir versuchen, sie im Tagesablauf für das Thema zu sensibilisieren“, erklärt Diana Degner vom Lummerland in Lüttringen. Es sei viel Bewegung in der Kita, nun sollen die Kinder darauf achten, die Türen zu schließen. Wenn die CO2-Ampel beim Lüften auf grün springt, werden auch die Fenster schnell wieder geschlossen. „Es ist für die Kinder heute Alltag, sie wachsen mit diesen Dingen auf.“
„Die Kinder sprechen das Thema auch von sich aus an, machen sich gegenseitig auf Wasserverschwendung und ähnliches aufmerksam“, erzählt Kirsten Seringhaus, Leiterin der Pusteblume in Parsit. Die Kleinen sollen das Wasser beim Zähneputzen nicht laufen lassen und das Licht in den Räumen ausschalten, wenn sie sehen, dass von draußen genug Tageslicht herein kommt.
Orangeroter Blitz
In Höingen hat ein neues Zeichen die Kita St. Josef erobert: der orangerote Blitz. „Wir haben uns zuerst mit den Kindern elektrische Geräte angeschaut und geguckt, welche Gemeinsamkeit ein Wasserkocher, ein Handmixer und eine Toniebox (zum Geschichten hören) haben“, sagt Kita-Leiterin Anja Paetzold. „Das Kabel und den Stecker haben sie schnell entdeckt.“ Dann hat das Team ihnen erklärt, wo der Strom herkommt und wofür man ihn braucht.
Dies war der Einstieg in das Thema Elektrizität, für die der Blitz nun symbolisch steht. Später haben alle Buttons mit dem Blitz darauf bekommen. Die Aufgabe: Aufmerksam durch die Kita gehen und auf alles einen Button kleben, von dem man glaubt, es führe Strom. Ob sie schon gehört haben, dass man Strom jetzt so teuer bezahlen müsse, hatte Paetzold die Kinder gefragt: „Die meisten hatten schon davon gehört. Es ist präsent in den Familien.“
Weitere Projekte
Und sie hat auch schon Rückmeldungen von Eltern bekommen, die sich darüber freuen, dass auch die Kita das Thema aufgreift. Mit den Älteren baut eine Kollegin demnächst einen Solarofen, der dann für Experimente von allen Gruppen genutzt werden kann. Mit dem Schmelzen von Schokolade und Eiswürfeln wird das Prinzip der Sonnenenergie erklärt. Außerdem habe ein Großvater das Modell eines Windrades, mithilfe dessen die Kinder an die Windenergie heran geführt werden.