Dort wird allerdings nicht etwa die benachbarte Biogas-Anlage erweitert. Stattdessen entsteht hier ein neues Windrad. Und zwar eines, das seine umliegenden Artgenossen überragt. Insgesamt 150 Meter hoch soll es werden, vom Boden bis zur Spitze des obersten Rotorblattes. „Die beiden alten Windräder daneben werden dagegen abgebaut“, erzählt Christian Schlösser. Er ist Teil der Schlösser und Söbbeler OHG, die aktuell noch diese Exemplare und bald das neue Windrad betreibt.
Die ausgedienten Anlagen haben jeweils eine Höhe von 100 Metern, sind also deutlich kleiner als ihre Nachfolgerin. Dieser Unterschied wirkt sich auch erheblich auf die Leistungsstärke aus, die die Betreiber von ihrem neuen Windrad erwarten.
„Wir rechnen etwa mit dem viereinhalbfachen Ertrag“, sagt Schlösser. Pro Meter zusätzlicher Höhe könne man mit einem Ertragsanstieg zwischen 0,8 und 1 Prozent rechnen, erklärt er. „Das hängt vom Standort des Windrades ab.“ Und der könnte in Ense nicht besser sein, schließlich zeichnen sich hier die ersten Ausläufer des bergigen Sauerlandes bereits deutlich ab.
Zwar war die Baustelle bislang schon nicht zu übersehen, in dieser Woche aber wird sie noch deutlicher. Schließlich soll nun der Kran kommen, der später die eigentliche Windkraft-Anlage erbauen wird. Einige der dafür nötigen Komponenten werden dann bereits vor Ort sein. Bis Ende April soll der Bau des neuen Windrades dann komplett abgeschlossen sein, meint Schlösser.
Doch bis das in den Betrieb geht, dauert es noch etwas länger. „Wir wollen in der ersten oder zweiten Juniwoche die ersten Kilowattstunden produzieren“, sagt Schlösser. Richtig spannend wird es allerdings bereits früher. In der Nacht auf den 18. April sollen nämlich die ganz großen Teile der Anlage per Schwertransport angeliefert werden, zum Beispiel die Rotorblätter. „Zu diesem Zeitpunkt wird aber auch schon einiges an der Baustelle stehen“, so Christian Schlösser.