„Sie kamen auf jeden Fall irgendwo aus dem Kamin. Also rief ich den Schornsteinfeger an.“ Kurze Zeit später kam Marcus Engelmann vom Schornsteinfegermeister-Betrieb Stangier mit dem Auszubildenden Robin Büse, machte sich an die Ortung der Laute und kontrollierte das Rohr.
„Es war ein Vogel, der in dem Verbindungsrohr zwischen Kaminofen und Schornstein festsaß“, erzählt der Schornsteinfegergeselle. Dieses hat einen Durchmesser von ungefähr 15 Zentimetern.
„Ein festsitzendes Tier kann beim Betrieb des Kamins für den Bewohner gefährlich werden“, erklärt Engelmann im Anzeiger-Gespräch weiter. „Das Rohr ist nicht mehr frei, Rauchgase können sich rückstauen und in die Wohnung austreten.“
Das kann zum Beispiel zu einer Kohlenmonoxid-Vergiftung führen. In erster Linie lag dem Glücksbringer-Gespann jedoch das Wohl des Tieres am Herzen. Also versuchten sie, das Problem tierschutzgerecht zu lösen.
„Wir haben mit einer Taschenlampe vorsichtig geschaut, wie der Vogel sitzt und haben ihn mit einem kleinen, weichen Besen vorsichtig angestupst“, sagt Engelmann.
„Er ist in Richtung des senkrecht abfallenden Kaminschachtes gekrabbelt und nach unten in die Reinigungsklappe gefallen, aus der wir ihn unversehrt heraus holen konnten.“
Es war eine Amsel, wie sich nun bei näherem Betrachten herausstellte. „Sie war unversehrt und flog sofort los“, freut sich Peter Pyka über den guten Ausgang der halbstündigen Rettungsaktion.
Glück für ihn, denn im schlimmsten Fall hätte das Verbindungsrohr ausgebaut werden müssen.