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Initiativpreis für Doris Keysselitz

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Von: Klaus Bunte

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Der Vorstand  des Initiativpreises Ense mit Preisträgerin Doris Keysselitz (4. von rechts).
Der Vorstand des Initiativpreises Ense mit Preisträgerin Doris Keysselitz (4. von rechts). © Bunte, Klaus

„Ein grandioser Anblick, ich weiß gar nicht, wann ich zuletzt auf eine solche Personenzahl geblickt habe.“ Der erste Satz aus dem Grußwort des ersten stellvertretenden Landrats Markus Patzke zum Enser Neujahrsempfang fasste einiges zusammen: Viel Zeit ist vergangen seit dem letzten Neujahrsempfang, und auch heute ist es noch nicht wieder selbstverständlich, dass eine Veranstaltung nicht nur stattfindet, sondern auch besucht wird von mehr als nur einer Handvoll Personen.

Ense - Doch der Lippstädter CDU-Mann blickte in Niederense auf einen randvoll gefüllten Saal in er Hubertushalle. Zwar mögen sich der ausklingenden Pandemie zum Trotz sicher wieder mehr Menschen in Gemeinschaft in geschlossene Räume begeben, doch spielte vermutlich auch die Frage eine Rolle, wer den Initiativpreis erhält – denn die Bekanntgabe behalten sich die Gemeinde und der Initiativkreis schließlich stets für den Abend vor.

Entsprechend lang hielten der Initiativkreis-Vorsitzende Ralf Hettwer und Bürgermeister Rainer Busemann mit der Info hinterm Berg, zogen erst noch eine kampfsportliche Showeinlage vor, die Sportlerehrung, mehrere musikalische Beiträge von Organist Claudia Hirschfeld und Heldentenor Johannes Groß sowie diverse Grußworte, sodass der Name des Abends erst gegen 20.40 Uhr verkündet wurde. Diesjähriger Preisträger ist Doris Keysselitz, die Gründerin und Chefin des Enser Warenkorbs – dessen Team hätte danach eigentlich direkt von dem ihm zugewiesenen Tisch an den direkt benachbarten wechseln können, an dem die bisherigen Geehrten Platz genommen hatten.

Vorjahres-Preisträger Bernhard Söbbeler hielt die Laudatio

Unter ihnen der Vorjahres-Preisträger Bernhard Söbbeler, der den Preis für sein jahrzehntelanges, vielfältiges Engagement erhielt und nun die Laudatio hielt. „Ihm wurde 2022 die Bühne genommen, wir konnten ihm den Preis nur in kleiner Runde auf seinem Hof überreichen. Umso schöner, dass wir das jetzt hier nachholen können“, so Hettwer, bevor Söbbeler sichtlich gerührt unter tosendem Applaus die Bühne betrat.

Söbbeler verwandelte seine Laudatio in eine Art Ratespiel, verriet den Namen erst gegen Ende, als ohnehin jedem klar gewesen sein dürfte, auf wen er sich da bezog, als er von der ersten Frau sprach, die in Ense in den Gemeinderat gewählt wurde und danach in verschiedenen Ausschüssen mitwirken. „Jetzt sind die Frauen mit dabei, es wird komplizierter“, zitierte Söbbeler seinen Vater. „So schlimm kann es wohl kaum gewesen sein“, meinte er, immerhin sei sie später stellvertretende Bürgermeisterin geworden.

„Sollte ich die Sparte benennen, in der ihr ,Unternehmen’ aktiv ist, so ist es wohl der nachgelagerte Bereich der Landwirtschaft, dort die dritte oder vierte Stufe. Viele Enser Höfe sind mit ihrem Unternehmen verbunden“, so Söbbeler über den Enser Warenkorb, den die Geehrte 2011 aus der Taufe hob. Sie habe alle Widrigkeiten beiseite geräumt und den Warenkorb zu dem gemacht, was es heute ist. „Ihr Team bescheinigt ihr: Sie will führen und sie kann führen. Die Frage nach dem Erfolg ist schnell beantwortet: Die Kundenzahl hat sich seit 2011 auf 200 mehr als verdoppelt, die Zahl der Mitarbeiter auf 25 angewachsen, der Fuhrpark umfasst zwei Fahrzeuge, und die findige Chefin schafft es immer, zum Jahresende mit einer schwarzen Null zu punkten – dies, weil ihr Team ehrenamtlich so Großes leistet. So viel Engagement braucht Anerkennung und Lob, daher gratuliere ich Ihnen zu dieser absolut verdienten Würdigung.“

„Wo haben Sie denn das alles her“, reagierte Doris Keysselitz mit Humor, um sich direkt an ihre Mitstreiter vom Warenkorb zu wenden: „Das ist unser Preis.“

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