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Der Knight Rider aus Ense ist zurück: Jetzt kann er auch sprechen

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Von: Vanessa Moesch

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Der Enser Timo Klemp erfüllt sich nach eineinhalb Jahren Bauzeit einen Kindheitstraum. Ein paar Feinheiten sind aber noch zu machen.
Der Enser Timo Klemp erfüllt sich nach eineinhalb Jahren Bauzeit einen Kindheitstraum. Ein paar Feinheiten sind aber noch zu machen. © um_Uta Müller

Nach fast acht Monaten meldet sich Timo Klemp aus Ense mit seinem nachgebauten Knight Rider zurück. War damals nur der Außenumbau fertig, so ist es nun auch der Innenraum, der viele Überraschungen zu bieten hat.

Ense – Sobald sich jemand in den futuristischen Wagen setzt, muss damit gerechnet werden, dass das Auto zufällig mit den Worten „Oh nein, das hat mir gerade noch gefehlt“ antwortet.

Das winzige Schamgefühl ist aber schnell verflogen, denn der nachgebaute KITT von Timo Klemp kann auch ein Gentleman sein und sich vernünftig vorstellen. 128 zufällige Sätze kann der Knight Rider bereits sprechen, über die Sprachsteuerung schafft er 50. Und das mit der Originalstimme wie aus der Kult-Serie.

Kein Wunder also, dass Timo Klemp mächtig stolz auf seinen KITT ist, denn jetzt hat er sich seinen Kindheitstraum beinahe erfüllt. „Bei meinem letzten Besuch war der Innenraum noch nicht umgebaut. Jetzt ist er fertig“, sagt der 29-Jährige.

Innenraum ist schwarz

Dabei unterscheidet sich sein Auto aus der 80er-Serie ein wenig vom Original: Der Innenraum ist nämlich schwarz. „Beige mochte ich nicht“, betont er noch einmal wie beim ersten Treffen vor einigen Monaten. Jetzt fühle sich der Wagen vollkommen an und damit ist er zufrieden.

Besonders der Innenausbau hat dem Enser Spaß gemacht, auch Freunde und der Papa haben geholfen, war dieses Vorhaben ohne Unterstützung doch nicht möglich.

Und so kommt jeder Fan des Knight Riders auf seine Kosten, wenn er sich mal hinter das Steuer oder auf den Beifahrersitz sinken lassen darf.

Zwischen blinkenden Lampen und Turbo Boost-Knopf

Denn dort blinken Dutzende Lämpchen in fast allen Farben, auf der rechten Seite des Armaturenbretts (Dashboard) befinden sich zwei kleine Monitore, auf denen in unregelmäßigen Abständen Karten, 3D-Modelle des Autos und sogar Originalmitschnitte aus der Serie gezeigt werden.

„Für die Beifahrer ist vor allem der Turbo Boost-Knopf interessant. Springen kann KITT leider nicht, aber wenn man den Knopf drückt, kommt der typische Ton“, schmunzelt Timo Klemp.

Und da sich die Originalinstrumente unter der futuristischen Armatur befinden und auch das Lenkrad aus der Serie gegen ein rundes Exemplar getauscht werden kann, ist der Wagen auch für die Straße zugelassen, was „viele bis heute kaum glauben können.“

Dass der Überblick bei den vielen Instrumenten mal verloren geht, ist bei so viel Technik und blinkenden Lichtern nicht verwunderlich.
Dass der Überblick bei den vielen Instrumenten mal verloren geht, ist bei so viel Technik und blinkenden Lichtern nicht verwunderlich. © um_Uta Müller

Bau kostet Nerven

Dass der Nachbau des Knight Riders nicht immer einfach war, daraus macht Timo Klemp keinen Hehl. „Dieses Projekt hat mich so viele Gehirnzellen gekostet, aber wenn ich es noch mal machen müsste, dann wüsste ich, was ich nicht mehr machen würde“, sagt er und lacht dabei.

Natürlich geht auch mal etwas kaputt, weswegen er alle Kleinstteile in dreifacher Ausführung parat hat. Die Kosten für diesen Kindheitstraum belaufen sich mittlerweile auf insgesamt 50 000 Euro. Lieferprobleme mit den durchaus auch mal seltenen Teilen habe er aber nie gehabt.

Dafür macht gerade ein anderes Thema Probleme: die Spritpreise. „Ich überlege mir heutzutage zweimal, ob ich KITT aus der Garage hole und zu Auto- oder Oldtimertreffen fahre. Aber dieses Gefühl lasse ich mir manchmal einfach nicht nehmen“, sagt Timo Klemp und spricht vom Knight Rider wie von einem engen Freund.

Für den guten Zweck

600 Kilometer schafft er in gemütlichem Tempo auf der Autobahn, hat dabei einen Verbrauch von unter 10 Litern. Dass da die Tankfüllung gut und gerne 120 Euro kostet, nimmt er in Kauf, wenn er anderen mit seinem Auto eine Freude machen kann.

So war er neulich noch Gast in Düsseldorf bei einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung, die dort sogar einen kleinen Knight-Rider Fan-Club haben.

„Sie haben sich wahnsinnig gefreut, und wenn sie Spaß daran haben, dann habe ich das auch“, lächelt Timo Klemp, der bereits 10 000 Follower auf der Internetplattform TikTok hat. Auch beim Autofrühling in Werl Anfang Mai hat er nicht gefehlt und sogar bis nach Hannover ist er mit KITT schon gefahren.

Der Unterschied zwischen David Hasselhoff und Timo Klemp ist zwar zu sehen, dafür gibt es beim KITT nichts zu beanstanden.
Der Unterschied zwischen David Hasselhoff und Timo Klemp ist zwar zu sehen, dafür gibt es beim KITT nichts zu beanstanden. © um_Uta Müller

Kaufangebote abgelehnt

Für Hochzeiten, Erlebnisfahrten und Fotoshootings kann das Auto gebucht werden, „aber die Angebote suche ich mir selber aus. Ich sage nicht zu allem Ja.“

Das beweisen auch zum Teil hochpreisige Kaufangebote von Interessenten, die er jedoch dankend abgelehnt hat, denn nach knapp eineinhalb Jahren Bauzeit ist „der emotionale Wert dafür einfach zu hoch.“ Und ein Ende wird bei der Erweiterung der Sprachsteuerung und der Erneuerung von Kleinstteilen wohl nicht so schnell in Sicht sein.

Infos zum ganzen Umbau

auf der Internetseite https://black-knight-rider.de/.

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