Dabei unterscheidet sich sein Auto aus der 80er-Serie ein wenig vom Original: Der Innenraum ist nämlich schwarz. „Beige mochte ich nicht“, betont er noch einmal wie beim ersten Treffen vor einigen Monaten. Jetzt fühle sich der Wagen vollkommen an und damit ist er zufrieden.
Besonders der Innenausbau hat dem Enser Spaß gemacht, auch Freunde und der Papa haben geholfen, war dieses Vorhaben ohne Unterstützung doch nicht möglich.
Und so kommt jeder Fan des Knight Riders auf seine Kosten, wenn er sich mal hinter das Steuer oder auf den Beifahrersitz sinken lassen darf.
Denn dort blinken Dutzende Lämpchen in fast allen Farben, auf der rechten Seite des Armaturenbretts (Dashboard) befinden sich zwei kleine Monitore, auf denen in unregelmäßigen Abständen Karten, 3D-Modelle des Autos und sogar Originalmitschnitte aus der Serie gezeigt werden.
„Für die Beifahrer ist vor allem der Turbo Boost-Knopf interessant. Springen kann KITT leider nicht, aber wenn man den Knopf drückt, kommt der typische Ton“, schmunzelt Timo Klemp.
Und da sich die Originalinstrumente unter der futuristischen Armatur befinden und auch das Lenkrad aus der Serie gegen ein rundes Exemplar getauscht werden kann, ist der Wagen auch für die Straße zugelassen, was „viele bis heute kaum glauben können.“
Dass der Nachbau des Knight Riders nicht immer einfach war, daraus macht Timo Klemp keinen Hehl. „Dieses Projekt hat mich so viele Gehirnzellen gekostet, aber wenn ich es noch mal machen müsste, dann wüsste ich, was ich nicht mehr machen würde“, sagt er und lacht dabei.
Natürlich geht auch mal etwas kaputt, weswegen er alle Kleinstteile in dreifacher Ausführung parat hat. Die Kosten für diesen Kindheitstraum belaufen sich mittlerweile auf insgesamt 50 000 Euro. Lieferprobleme mit den durchaus auch mal seltenen Teilen habe er aber nie gehabt.
Dafür macht gerade ein anderes Thema Probleme: die Spritpreise. „Ich überlege mir heutzutage zweimal, ob ich KITT aus der Garage hole und zu Auto- oder Oldtimertreffen fahre. Aber dieses Gefühl lasse ich mir manchmal einfach nicht nehmen“, sagt Timo Klemp und spricht vom Knight Rider wie von einem engen Freund.
600 Kilometer schafft er in gemütlichem Tempo auf der Autobahn, hat dabei einen Verbrauch von unter 10 Litern. Dass da die Tankfüllung gut und gerne 120 Euro kostet, nimmt er in Kauf, wenn er anderen mit seinem Auto eine Freude machen kann.
So war er neulich noch Gast in Düsseldorf bei einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung, die dort sogar einen kleinen Knight-Rider Fan-Club haben.
„Sie haben sich wahnsinnig gefreut, und wenn sie Spaß daran haben, dann habe ich das auch“, lächelt Timo Klemp, der bereits 10 000 Follower auf der Internetplattform TikTok hat. Auch beim Autofrühling in Werl Anfang Mai hat er nicht gefehlt und sogar bis nach Hannover ist er mit KITT schon gefahren.
Für Hochzeiten, Erlebnisfahrten und Fotoshootings kann das Auto gebucht werden, „aber die Angebote suche ich mir selber aus. Ich sage nicht zu allem Ja.“
Das beweisen auch zum Teil hochpreisige Kaufangebote von Interessenten, die er jedoch dankend abgelehnt hat, denn nach knapp eineinhalb Jahren Bauzeit ist „der emotionale Wert dafür einfach zu hoch.“ Und ein Ende wird bei der Erweiterung der Sprachsteuerung und der Erneuerung von Kleinstteilen wohl nicht so schnell in Sicht sein.
auf der Internetseite https://black-knight-rider.de/.