Zwar hat die CDU als stärkste Fraktion im Enser Rat das Erstzugriffsrecht auf dieses Amt, der vorgeschlagene Kandidat muss allerdings dennoch erst auch von den anderen, parteifremden Ratsmitgliedern gewählt werden.
Hans-Josef Langesberg ist kein Unbekannter in der Enser Politik. Der 68-Jährige sitzt schon seit einigen Jahren im Rat, gewann bei der letzten Wahl 2020 seinen Wahlkreis im Niederenser Süden mit 54,9 Prozent der Stimmen. Neben der Politik engagiert er sich auch in anderen Bereichen ehrenamtlich. So ist er zum Beispiel Organist in der St. Bernhard-Kirche in seinem heimischen Ortsteil.
Langesberg ist mittlerweile Rentner. Vor seinem Ruhestand hat er als Geschäftsführer eines sozial-therapeutischen Unternehmens in Dortmund und Hamm-Allen gearbeitet. Und das Soziale ist ihm noch immer wichtig. „Für unser Zusammenleben in Ense sind unsere Vereine und das gesamte ehrenamtliche Engagement unverzichtbar. Als Politiker müssen wir immer zuerst die Menschen sehen, auf sie zugehen und ihnen zuhören“, meint Langesberg.
Diesen Ansatz verfolgt der Niederenser auch in seiner politischen Arbeit. Deshalb hat ihn seine Partei auch zum Vorsitzenden des Gemeinderats-Ausschusses für Bildung, Soziales, Ehrenamt und Sport (BSES) gemacht. Wenn Langesberg allerdings zum stellvertretenden Bürgermeister gewählt wird, hat er bereits angekündigt, diesen Posten zu räumen.
Dadurch stellt sich der CDU eine weitere Personalfrage in ihrer Fraktion. Eine Lösung hat die Partei dafür allerdings schon gefunden. Spricht der Rat Langesberg sein Vertrauen als stellvertretender Bürgermeister aus, soll Simon Hennecke den Vorsitz im Ausschuss übernehmen. Auch das haben die Christdemokraten in ihrer jüngsten Fraktionssitzung so entschieden.
Hennecke ist der Vorsitzende der Enser CDU und müsste sich als neuer Chef im BSES nicht erst einmal in die Themen arbeiten. Immerhin ist Hennecke nun schon seit zwei Jahren Mitglied im besagten Ausschuss.
Rein formal muss die CDU für die Neubesetzung des Ausschuss-Vorsitzenden übrigens nicht das Einverständnis der anderen Ratsfraktionen einholen. So sieht es die Gemeindeordnung für Nordrhein-Westfalen vor. Frieling möchte aber dennoch das Gespräch mit den anderen Parteien diesbezüglich suchen. „Bei uns in Ense ist das so üblich und daran halten wir uns auch“, sagt der Fraktionschef.