Da ist zum Beispiel das Schallgutachten, dem zufolge die Lärmemissionen 60 Dezibel nicht übertreten dürfen. „Da ist ja schon ein einzelner Gabelstapler lauter“, gab ein Unternehmer zu bedenken. Seiner Bitte, zu ergründen, wie diese Werte berechnet wurden, konnte Jennifer Hübner vom ausführenden Planungsbüro Tischmann, Loh und Partner aus Rheda-Wiedenbrück nicht konkret beantworten, „ich bin keine Schallgutachterin“, meinte sie und verwies auf „sehr komplexe Berechnungen“.
Dabei sei es schon jetzt zu laut, wandte ein Besucher ein, „bei Südwind kann ich nicht mit offenen Fenstern schlafen, wenn die Firmen mit offenen Toren arbeiten“. Die Firmen hätten sich jedoch an bestimmte Genehmigungen und Auflagen zu halten, „die müsste ich erst einsehen, wir nehmen den Gedanken auf und reden gegebenenfalls mit den Firmen“, versprach Mats Blume, Fachdienstleiter Planung.
Gleiches gelte für die Lichtverschmutzung, so ein Teilnehmer: „Schaut man nachts von Ruhne auf die Gemeinde, sieht man mittelmäßig erleuchtete Dörfer und den Indupark, der ausgeleuchtet wird wie eine Großstadt.“ Dies habe auch dafür gesorgt, dass es hier kaum noch Insekten gebe. Damit brachte er den bereits erwähnten Unternehmer mit dem Gabelstapler gegen sich auf: „Was glauben Sie denn, warum wir das tun? Wenn wir das nicht machen, kommen jede Menge böse Buben und klauen uns alles weg.“ Hier jedoch könne man den Unternehmen keine Vorschriften machen, räumte Stefanie Müller, Fachbereichsleiterin Bauen und Gemeindeentwicklung, ein, „wir sind aber schon mit ihnen im Gespräch“.
Zweifel wurden auch laut, ob das deutlich abseits im Nordosten des Bereichs geplante Regenrückhaltebecken ausreichen werde. „Das Volumen beträgt rund 3 200 Kubikmeter. Das wird vielleicht einem 200-jährigen Hochwasser nicht standhalten, aber das wird schon einiges halten“, versicherte Müller.
Ein weiteres Thema: Eine mögliche Mehrbelastung durch den Verkehr, die die Gemeinde aber für sehr überschaubar und erträglich hält. Doch schon jetzt sei der Oesterweg an den Wochenenden komplett von Lkw zugeparkt, so ein Teilnehmer, „und seit 45 Jahren ist ein Zubringer geplant, doch nichts passiert“, so ein anderer. Und wo sollen die ausschließlich über die Straße „Zum Sauerland“ an- und abfahrenden Lkw wenden? Ob für sie ein Wendehammer gebaut werden müsse, hänge letztlich von der Zahl der Unternehmen ab, die sich dort ansiedeln, entgegnete Hübner darauf. Nimmt ein Unternehmen gleich die eine komplette der drei großen Parzellen, würde sie schließlich auf deren Gelände wenden.
Während der Öffentlichkeitsbeteiligung haben die Bürger noch bis zum 27. Januar Zeit, die Planunterlagen einzusehen, zu erörtern und Stellungnahmen abzugeben. Ausführliche Informationen hat die Gemeinde bereitgestellt