Wer jetzt fürchtet, dass sich die Kinder bei der abwechslungsreichen Arbeit übernehmen könnten, irrt sich : Es handelt sich um eine pädagogische Maßnahme der Kindertageseinrichtung „Bremer Stadtmusikanten“. Das Langzeitprojekt „Acker-Racker – für eine Generation, die weiß, was sie isst“ verbindet die Wertschätzung für Natur und Lebensmittel mit Bewegung und läuft in Kooperation mit der gemeinnützigen Kooperation Acker, die für genau dieses Ziel arbeitet. Reichlich Bewegung ist derzeit auch in der Kindergarten-Landschaft. Doch der steigende Bedarf an Kita-Plätzen ist nicht erst ein Phänomen der vergangenen Jahre. Daraus entstand die Einrichtung bereits vor 25 Jahren –ein Jubiläum, das die Einrichtung in Kürze groß feiern will (siehe Infokasten). „Es fehlten damals schon Kindergartenplätze, das war ein starkes Manko. Ich weiß noch aus alten Zeitungsberichten, dass zunächst auch in Waltringen etwas gemacht werden sollte, aber letztlich nur in Bremen diese Lösung gefunden wurde“, erinnert sich Marilyn Buschhaus. Sie gehörte von Anfang an zum Team, stieg 2011 zur Leiterin auf und löste damit ihren Vorgänger Johannes Schacke ab. „Die ersten Kinder, die dann zu uns kamen, waren schon ein Jahr lang in einer Notgruppe im Turnraum der katholischen Kita St. Josef in Höingen untergebracht.“
Bei dieser überschaubaren Schar sollte es freilich nicht bleiben: Die Einrichtung begann mit zwei Gruppen, der neue Umbau vor wenigen Jahren brachte Platz für eine dritte, die den Kindern unter drei Jahren vorbehalten bleibt. Der Bedarf stieg weiter, der Träger, die „Elterninitiative Kindergärten Ense“, eröffnete in den Folgejahren noch zwei weitere Einrichtungen, erst in Niederense die „Möhneräuber“ und zuletzt in Höingen „Im Zauberwald“. Marilyn Buschhaus: „Und wir haben nach wie vor sehr hohe Anmeldezahlen, aber es wäre sehr schwierig, noch eine Gruppe zu involvieren“, sieht sie dem Wachstum ihrer Einrichtung natürliche Grenzen gesetzt. Den Andrang führt sie nicht allein auf das allgemein und überall zu geringe Platzangebot zurück: „Unser Konzept spricht schon viele Eltern an, denn wir sind ein Bewegungskindergarten und meines Wissens waren wir 2007 eine der ersten Einrichtungen im Kreis Soest, die damit zertifiziert wurden.“ Diese Auszeichnung stelle eine bedeutende Möglichkeit dar, die gravierenden Folgen des Bewegungsmangels zu kompensieren und die Kompetenzen der Kinder zu erweitern.
Kooperationspartner ist der TV Bremen, dessen Anlagen die Kita dazu nutzen darf und an den dessen Sportfesten man sich beteiligt, auch in der Sporthalle der Conrad-von-Ense-Schule dürfen sich die Kleinen wöchentlich austoben, zudem bringt die Kita sich bei den „Bewegte Familien“-Angeboten an den Wochenenden ein. Buschhaus: „Zu all dem gehört natürlich auch Entspannung dazu, also nicht nur das Rauf-, sondern auch Runterfahren.“ Für die Zukunft erhofft sie sich vor allem, dass ihre Kita die benachbarte Ackerfläche weiterhin nutzen darf. Die wird ihr von der Gemeinde zur Verfügung gestellt, solange das Grundstück nicht bebaut ist.