Wer sich ehrenamtlich engagieren will, kann entweder vorhandene Angebote nutzen oder selbst die Initiative ergreifen und sich Neues ausdenken. Theo Schmitz, von Haus aus Techniker aus der Elektrobranche, wollte lieber eigenverantwortlich handeln. Zusammen mit den anderen Seniortrainern erfand er den „Treffpunkt Bauwagen“, eine Anlaufstelle auf Friedhöfen, die kreisweit eingesetzt werden kann. „Angedacht sind feste Termine auf den Friedhöfen, an denen sich Trauernde bei uns treffen und sich austauschen können.“
Um den Treffpunkt zu realisieren, mussten erst Sponsoren gefunden werden. Es wurden viele (siehe Info) und der Bauwagen verfügt jetzt über Heizung, Mini-Küche, einen ordentlichem Bodenbelag und gepolsterte Bänke.
„Es war gar nicht so einfach, einen geeigneten Bauwagen zu finden. Die sind begehrt und kosten neu etwa 10000 Euro“, weiß er. Gebrauchte Wagen seien oft Wracks und für seine Zwecke nicht geeignet. „Ich habe dann einen gut erhaltenen für 5700 Euro ersteigert, der verkehrstüchtig ist und noch mit bis zu 80 Stundenkilometern gezogen werden darf. Das ist wichtig, weil er ja im ganzen Kreis eingesetzt werden soll.“
Der Bauwagen wurde nach und nach in viel Eigenarbeit auf seine Aufgaben vorbereitet. Für die Bemalung beziehungsweise die Graffiti fand Schmitz einen Künstler, „der das nebenbei macht und nur 500 Euro“ für die Verschönerung genommen hat. „Profis hätten mehrere tausend Euro verlangt“, weiß Schmitz. Er verfügt über eine große Markise und ist immer noch nicht ganz fertig: „Ich suche noch einen Tisch und Stühle für draußen“, sagt Schmitz. Und an den Wänden würden noch ein paar Bilder fehlen.
Trotzdem ist der Treffpunkt bereits gebucht: Am 23. Oktober soll er auf dem Parkfriedhof in Werl stehen. Die örtlichen Bestatter haben ihn gebucht. Das wird dann die Feuertaufe.