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Anglergemeinschaft Haus Füchten erhält Umweltpreis der Gemeinde Ense

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Von: Karin Hillebrand

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Anglergemeinschaft Haus Füchten Umweltpreis Gemeinde Ense
Vier Teiche umfasst die rund 10 000 Quadratmeter große Anlage. © Karin Hillebrand

„Petri Dank“ werden die Angler der Angelgemeinschaft Haus Füchten wohl denken, denn die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft, Energie und Umwelt sprachen dem Verein in ihrer Sitzung Donnerstagabend den Umweltpreis der Gemeinde Ense für das Jahr 2022 zu. Dieser ist traditionell mit dem Klimapreis von Westenergie verknüpft.

Bremen - Für den Umweltpreis vorgeschlagen hatte die Petrijünger die Verwaltung der Gemeinde Ense. „Die Anglergemeinschaft Haus Füchten e.V. ist im Bereich des Landschaftsschutzgebietes Füchtener Heide/Fürstenberg aktiv. Hier sind vier vorhandene Teiche durch den Verein gepachtet. Die momentan 12 aktiven Mitglieder angeln nicht nur an diesen Teichen, sondern kümmern sich auch um die Pflege dieser Teichanlagen“, heißt es in der entsprechenden Beschlussvorlage.

Der Preis solle nicht nur eine Würdigung der bisher geleisteten Arbeit sein, sondern auch eine Motivation für zukünftige Projekte. Vergangene Maßnahmen und geplante Aktionen hatten die Vereinsmitglieder in ihrem Bewerbungsschreiben vorgestellt. Der Verein wurde, so heißt es hierin, Mitte der 60er Jahre gegründet. Während die Mitglieder lange Zeit aus der Gegend um Unna kamen, leben mittlerweile die meisten Füchten-Angler in der Gemeinde und Umgebung. Ziel sei es, die Teichanlage in Zusammenarbeit mit dem Pächter, der von Mellin’schen Stiftung, sowie der zuständigen Behörden auszubauen.

Lebensraum vielzähliger Tierarten

Laut Internetseite des Vereins umfasst die aus vier einzelnen Teichen bestehende Anlage rund 10 000 Quadratmeter – den vierten Teich habe man nach längerer Zeit wieder geflutet. In der Bewerbung wird der Wert der Anlage als Lebensraum für Tiere beschrieben: „Zur Zeit ziehen hier ein Nilgänse- und ein Bisamratten-Paar ihren Nachwuchs groß. Auch Enten, Graureiher und Kormorane sind häufig gesehene Gäste. Das Wasser der Teiche ist für viele Waldbewohner Lebensquelle, sie haben auf der Nordseite freien Zugang zur Anlage.“ Die Becken teilten sich Karpfen, Weißfische und andere Fischarten mit Teichmuscheln.

Anglergemeinschaft Haus Füchten Umweltpreis Gemeinde Ense
Die Angelgemeinschaft Haus Füchten hegt und pflegt das Areal. © Karin Hillebrand

Man habe die verwilderte Anlage begehbar gemacht und zum Füchtener Heide-Weg hin umfriedet. Zudem seien mehrere Tonnen Müll und Altmetall entsorgt sowie gefundene Pflastersteine verschenkt worden.
An den Teichen selbst haben die umweltbewussten Angelfreunde laut eigenen Angaben zudem einige Uferbefestigungen erneuert und für Amphibien Biotope angelegt.
Außerdem stehe der Verein hinter dem inklusiven Gedanken, auch Kinder mit Behinderung oder Verhaltensauffälligkeiten beteiligten sich am gemeinsamen Angeln, spielten in der Natur und hälfen im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Darüber hinaus pflege man ein generationenübergreifendes Miteinander und führe Kinder frühzeitig an den Naturschutz und die Natur heran.

Zukünftige Projekte

Auch für die Zukunft hat sich die Anglergemeinschaft Haus Füchten noch einiges vorgenommen und plant, mit verschiedenen Projekten ein Ansiedeln weiterer Wildtiere auf dem Gelände zu erreichen: In einem Teich, an dem nicht geangelt wird, wollen die Vereinsmitglieder eine Enten- und Gänseinsel anlegen. Verschiedene Brut- und Nistkästen für entsprechende Vogelarten, Fledermauskästen sowie Insektenhotels sollen gefertigt und aufgehängt werden. Als Überwinterungshilfe für Amphibien will die Gemeinschaft Steinhaufen errichten. Für Insekten und Schmetterlinge soll eine Wiese mit heimischen Wildblumen entstehen.

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