Ein letztes Prost in der alten „Alten Post Bremen“

Die Genossenschaft schenkte in der Alten Post Bremen zum letzten Mal vor der Renovierung aus.
Bremen – Zum letzten Mal vor der großen Renovierung hieß es „Full House“ in der Alten Post Bremen. Die gleichnamige Genossenschaft hatte zum Abschied in der Gaststätte eingeladen. Dabei erinnerten sich viele Gäste an Vergangenes und äußerten Wünsche für die Zukunft des Lokals.
Einer von ihnen findet den Plan, die Gaststätte wiederaufleben zu lassen, „hervorragend“. Er wünscht sich, dass in das Gebäude „wieder Leben einkehrt“, sodass auch wieder „ein Treffpunkt für alle entsteht“. Voraussetzung dabei sei aber auch, dass auf die Bedürfnisse der Gäste eingegangen werde. Mit der alten Post verbinde er Kindheitserinnerungen. So sei man etwa nach der Kirche am Sonntag regelmäßig noch in das Lokal eingekehrt.
Gemütlichkeit
Heiko Gretenkort verbindet mit der alten Post vor allem Gemütlichkeit und die Erinnerungen an viele Stunden. Für die Zukunft der Gastwirtschaft wünscht er sich langfristigen Erfolg. Gretenkort sieht in der Renovierung ein Zeichen gegen das „große Kneipensterben“. Das sei besonders wichtig. Für ihn mache gerade die lockere Atmosphäre in den Räumlichkeiten das Lokal aus.
Für Gottfried Hünnies macht hingegen die Schönheit des Gebäudes die alte Post aus. Er verbindet mit der Gaststätte vor allem Lebensqualität, da man mit der alten Post „eine Alternative“ zu anderen Kneipen im Dorf hatte. Von der Zukunft erhofft er sich nun genau das: eine Alternative zu anderen Lokalen zu haben. Aber auch, und das ist ihm besonders wichtig, die Ortsmitte von Bremen mit neuem Leben zu füllen. Besonders in Erinnerung geblieben sind ihm die Silvesterfeten im Festsaal. Er sieht die Gaststätte als einen zentralen Anlaufpunkt für ganz Ense.
Dorfmitte
Diese Meinung hatte auch Britta Kook. Sie wünsche sich, durch die Alte Post in Zukunft wieder „eine Dorfmitte“ zu haben. Gerne erinnert sie sich an viele lustige und gesellige Abende zurück, wie etwa die Karnevalsfeiern. Für sie sei das Besondere an der Alten Post die behagliche und urige Atmosphäre. Man fühle sich einfach wohl. Mit der Alten Post kommt für Kook ein Ort zum gemütlichen Einkehren und für lange Abende zurück.
Überhaupt scheint der Wunsch nach einem Treffpunkt in Bremen für viele Menschen sehr wichtig zu sein. So bestätigte eine Damengruppe, dass die alte Post für Ense vor allem eine Anlaufstelle sei. Mit der Gaststätte verbinde man viele gemütliche Abende und Familienfeiern. Die Alte Post „gehörte einfach dazu.“ Das Einzigartige an diesem Gebäude ist für die Gruppe die Lage im Zentrum des Ortes und der Charme, den das Fachwerk versprüht.
Geselligkeit
Der Charme des Fachwerks macht auch für Franz Bühler das „Ambiente“ des Lokals aus. Er verbinde mit der Gaststätte vor allem Heimeligkeit und Geselligkeit sowie ein ganz persönliches Ereignis: seine Hochzeitsfeier habe in der Alten Post stattgefunden. Für die Zukunft wünscht er sich, dass die Gaststätte ein Ort wird, „wo jeder sich ein Bier erlauben kann“ und „Alt und Jung zusammenfinden können“. Seiner Meinung nach ist die Alte Post für Ense ein Ort der Geselligkeit.
Genau das soll es auch wieder werden, wenn es nach Christian Häken, einem Mitglied des Bauausschusses der Gemeinde, geht. Er sieht vor allem die Möglichkeit, durch eine wiedereröffnete neue Alte Post das Gemeinschaftsleben wieder mehr beleben zu können. Ganz persönlich verbinde er mit dem Lokal die Pflasterfeten im Ortskern von Ense, bei der alle Geschäfte und Kneipen geöffnet hatten und sich Vereine präsentiert haben. Text: Malte Thiedemann