Dramatischer Brand: Feuerwehr rettet Mutter, Säugling und Mann per Drehleiter

[Update vom 18. Januar, 14.42 Uhr] Ein Zimmerbrand in einem Mehrfamilienhaus mit sieben Wohneinheiten in der Beusingser Straße in Neuengeseke führte am Dienstagabend zu einigen durchaus dramatischen Szenen. Bei einer Besichtigung des Brandortes am Mittwoch konnte bislang keine Ursache für den Ausbruch des Feuers ermittelt werden. Darum wurde ein Gutachter bestellt. Die Sachschadenshöhe wird auf mehrere 10.000 Euro geschätzt.
Neuengeseke – Weil der Fluchtweg durch das verrauchte Treppenhaus versperrt war, rettete die Feuerwehr mithilfe der Drehleiter eine Mutter mit Säugling sowie einen Mann vom Balkon. Die Personen wurden anschließend vorsorglich vom Rettungsdienst versorgt. Personen kamen bei dem Brand zum Glück jedoch nicht zu Schaden, berichtete der Gemeindewehrführer Ralf Suckrau. Wie der Löschzug 1 berichtet, war die Feuerwehr am 17. Januar gegen 20.17 Uhr mit der Einsatzmeldung „Brand 2 – vermutlich Küchenbrand“ alarmiert worden. Einbezogen in den Alarm waren auch die Drehleiter und der Einsatzleitwagen. „Da wir uns wegen unseres Übungsabends für die Unfallverhütungsvorschrift am Gerätehaus befanden, konnten wir zügig ausrücken“, berichtet Jan Grothe von der Freiwilligen Feuerwehr.
Vor Ort zeigte sich für die Einsatzkräfte, dass es in dem Mehrfamilienhaus zu einem Zimmerbrand gekommen war. Dabei stand zunächst als wichtigstes die Personenrettung an. Vorübergehende Irritationen ergaben sich dabei, weil der Verbleib einer Person unklar war, die in der Nachbarschaft untergekommen war, erklärte Wehrführer Ralf Suckrau.
Nach der Personenrettung erfolgte der Löschangriff. Der Brand konnte wegen des zügigen Einschreitens der Feuerwehr auf die Wohnküche im Erdgeschoss begrenzt werden. Wegen der verrauchten Räume musste jedoch eine größere Zahl an Atemschutzgeräteträgern eingesetzt werden, weshalb zusätzlich der Abrollbehälter Atemschutz vom Kreis Soest zur Einsatzstelle beordert wurde.

Nach dem Löschen des Zimmerbrandes folgte für die Kameraden ein aufwendiger und kräftezehrender Einsatz. Weil es sich bei dem Gebäude um ein Fachwerkhaus handelt, bei dem die Fassade mit einem Wärmedämmverbundsystem gedämmt war, musste die Fassade geöffnet werden, um die Fachwerkbalken auf Glutnester zu untersuchen.
Dazu wurde außen das Dämm-Material und innen die Verkleidung bis zur ersten Balkenlage abgenommen. „Man kann lieber eine Stunde mehr investieren, als nachher noch einmal anrücken zu müssen“, sagte Suckrau. Das Dämm-Material selbst sei neueren Datums und habe nicht gebrannt. Die Nachkontrolle durch Kameraden der Löschgruppe Neuengeseke war kurz nach Mitternacht beendet. In der Nacht war das Mehrfamilienhaus, das früher eine Gaststätte beherbergte, nicht bewohnbar, weil die Strom- und Gasversorgung abgestellt waren. Die Bewohner wurden durch das Ordnungsamt der Gemeinde beziehungsweise nachbarschaftliche Hilfe untergebracht.
Erschwert wurde der Einsatz durch den Frost, indem das Löschwasser auf den befestigten Flächen und der Straße gefror. Deshalb war ergänzend der Streudienst des Kreises vor Ort im Einsatz. Zwecks Brandermittlung waren die Experten der Kripo am Ort des Geschehens. Seitens der Freiwilligen Feuerwehr Bad Sassendorf waren die Löschzüge eins, drei und vier mit vier Einsatzfahrzeugen plus Einsatzleitwagen im Einsatz. Hinzu kamen der Abrollbehälter Atemschutz und der Rettungsdienst des Kreises Soest.
In einer ersten Bilanz bezüglich des Einsatzes äußerte sich der Gemeindewehrführer sehr zufrieden. Wegen des Übungsabends seien die Feuerwehrkameraden schneller verfügbar gewesen als sonst, auch die Abläufe des Einsatzes vor Ort seien gut und reibungslos gelaufen. Suckrau: „Es ist Gottseidank glimpflich ausgegangen. Bei der Meldung ,Personen im Haus‘ hat man bei der Einsatzfahrt schon einen erhöhten Puls.