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Wasser im Diesel: Geschädigter fordert Untersuchung der Hem-Tankstelle

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Von: Ludger Tenberge

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Mehrere Autofahrer, die am 15. Juli bei der Hem-Tankstelle in Bad Sassendorf getankt haben, vermuten, dass Wasser im Diesel war und ihre Fahrzeuge geschädigt hat.
Mehrere Autofahrer, die am 15. Juli bei der Hem-Tankstelle in Bad Sassendorf getankt haben, vermuten, dass Wasser im Diesel war und ihre Fahrzeuge geschädigt hat. © Peter Dahm

Die Tankanlagen der Hem-Tankstelle in der Schützenstraße sollten wegen möglicher Umweltgefahren durch die Behörden dringend kontrolliert werden. Das fordert Dieter Soth aus Kleve, der wie einige weitere Autofahrer davon ausgeht, dass er wegen eines großen Anteils an Wasser im Diesel geschädigt wurde.

Bad Sassendorf - Wie die anderen Autofahrer, die sich als Geschädigte ansehen, habe er am 15. Juli an der Tankanlage Diesel getankt. „Einige Zeit später musste ich den technischen Totalschaden meines Fahrzeuges zur Kenntnis nehmen, da der Kraftstoff verunreinigt beziehungsweise mit Wasser angereichert war“, berichtet Soth. Mit diesen Vorfällen begründet er zudem seine schriftlich ergangene Aufforderung an die einschlägigen Behörden, die technischen Anlagen der Tankstelle zu untersuchen. Sein Gedankengang: Wenn wie bei dem Jahrhundertunwetter vor dem 15. Juli Wasser in das Diesellager der Tankstelle eindringen konnte, könnte es ebenso gut sein, dass bei entsprechenden zufließenden Regenwassermengen ein Gemisch aus Wasser und Kraftstoff auch austreten und erhebliche Umweltschäden verursachen könnte.

Zuständig wären bezüglich potenzieller Umweltgefahren zunächst die Untere Wasserbehörde und die Untere Naturschutzbehörde, beide beim Kreis Soest angesiedelt. Eine Kontrolle wegen des Unwetters Mitte Juli und der Reklamationen der Tankstellenkunden hält der Kreis Soest allerdings nicht für erforderlich. „Die Tankstelle wird jedes Jahr überprüft, wir sehen keine Gefahr von Umweltschäden“, erläutert Kreispressesprecher Wilhelm Müschenborn. Zudem liege die Tankstelle höher als das Umfeld, die Wasserwirtschaft beim Kreis Soest sehe die Gefahr einer Überschwemmung daher nicht. Generell seien Tankstellen jedes Jahr durch Sachverständige technisch zu untersuchen. In diesem Fall sei der TÜV Nord zuständig.

Wie diese Zeitung am 1. Oktober berichtete, sehen sich mehrere Kunden der Tankstelle geschädigt. Allen gemeinsam ist, dass sie am Morgen des 15. Juli an derselben Zapfsäule Diesel getankt hatten, mehr oder weniger kurz darauf waren dann bei den Fahrzeugen Motorschäden aufgetreten. Besonders krass erscheint der Fall einer Soester Kundin, die ihren Wagen fast leer gefahren hatte, an der Tankstelle mit rund 70 Litern Diesel vollgetankt hatte und die dann nach kaum mehr als einem Kilometer mit ihrem Wagen liegen blieb. Nach Feststellung der Autowerkstatt hatten sich in dem Dieseltank rund 20 Liter Wasser befunden.

Trotz etlicher ähnlich gelagerter Vorfälle haben der Mineralölkonzern Tamoil und die Gothaer Versicherung bislang eine Regulierung der Schäden jedoch abgelehnt. Mitte Oktober bestätigte die Gothaer Versicherung sieben ihr vorliegende Schadensfälle aus Bad Sassendorf. Einschlägige Proben würden nach ihrem Eintreffen durch ein unabhängiges Speziallabor analysiert werden. Die zugesagte Mitteilung der Ergebnisse steht noch aus.

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