Tipps der Polizei gegen Diebe und Betrüger

Nach den Corona-Jahren sollen künftig wieder Seniorenveranstaltung in der Residenz Im Malerwinkel stattfinden. Die Tipps der Polizei gegen Betrüger fanden jedenfalls riesiges Interessse.
Bad Sassendorf – Selbst wenn der Täter später gefasst werden sollte, eins ist für Kriminalhauptkommissar Andreas Göbel klar: „Ihr Geld ist weg, dav sehen Sie nichts von wieder!“ Die Schlussfolgerung: Damit Taschendiebe, Betrüger oder sonstige Gauner das fremde Geld oder Portemonnaie gar nicht erst in die Finger kriegen, ist ein großes Maß an Vorsicht geboten.
Welche Tipps die Polizei dazu geben kann, war jetzt Thema bei einem Vortrag in der Seniorenresidenz Am Malerwinkel. Berichte von Enkeltricks oder Gaunereien gibt es immer wieder, dass gerade auch Senioren sensibilisiert sind, zeigte die Resonanz auf den Vortrag. Die normalerweise 80 Plätze wurden schon aufgestockt, dennoch mussten mehrere Besucher, die sich nicht angemeldet hatten, abgewiesen werden, sagte Britt-Andrea Werner, die Leiterin der Residenz.
Nach dem Einstieg mit einem Film entwickelte sich zwischen den beiden Experten von der Präventions-Dienststelle und den Zuhörern ein munteres Gespräch. Punkt für Punkt gingen die Beamten verschiedene Situationen durch.
Für das Verhalten am Bankautomaten empfiehlt die Polizei, die Bank während der belebten Geschäftszeiten aufzusuchen; gegebenenfalls eine Vertrauensperson mitzunehmen; nicht zu große Bargelbeträge abzuheben; das Geld sofort sicher zu verwahren; die PIN zur EC-Karte lieber im Kopf zu behalten, denn selbst vermeintliche Telefonnummern haben findige Täter bald geknackt.
Beim Einkaufen niemals die Tasche mit der Geldbörse lose in den Rollator oder in den Einkaufswagen legen; das Portemonnaie stets vor dem Körper und nah am Körper verstauen; bargeldloses Zahlen macht große Bargeldbeträge überflüssig.
Wenn doch einmal die EC-Karte gestohlen wurde: Neben der Sperrung des Kontos über Telefon 116 116 unbedingt auch die Kartensperre KUNO gegen Missbrauch über das Lastschriftverfahren vornehmen. Die KUNO-Sperrung kann nur über die Polizei erfolgen.
Im Gedränge oder in Warteschlangen, beim Einsteigen in Bus oder Bahn keine Wertgegenstände hinter sich im Rucksack oder in der Umhängetasche mit sich führen; was an Ausweispapieren oder Dokumenten wie Führerschein nicht gebraucht wird, kann zuhause bleiben.
In der Fußgängerzone vorsichtig bleiben, wenn man unversehens von Fremden angesprochen oder um Hilfe gebeten wird: „Sie glauben gar nicht, wie fingerfertig Taschendiebe sind, das kriegen Sie gar nicht mit“, berichtete Andreas Göbel.
Mit Blick auf den Enkeltrick rieten die beiden Fachleute bei unerwarteten Anrufen vermeintlicher Verwandter zu besonderer Vorsicht. Laut Polizei sollte man den angeblichen Enkel oder Verwandten versuchen zurückzurufen; niemals sollte man Geld an Unbekannte aushändigen; im Zweifel sollte man lieber direkt die 110 der Polizei anrufen.
Ihre Mahnungen ergänzten die Kripobeamten um die Schilderung realer Fälle aus dem Kreis Soest. Dass es immer wieder erstaunlichen Leichtsinn gibt, zeigten aber auch einige Erlebnisse der Zuhörer. So schilderte eine Besucherin, wie sie von einer betagten Seniorin am Bankautomaten gebeten wurde, die PIN für sie einzugeben. Normalerweise mache das der Enkel, aber der sei gerade verhindert...
Regelmäßige Veranstaltungen geplant
Der Vortrag dürfte bei vielen Erinnerungen an alte Zeiten geweckt haben, als der Ortsverein des Bundes der Ruhestandsbeamten, Rentner und Hinterbliebenen (BRH) in der Seniorenresidenz Im Malerwinkel viele Veranstaltungen durchführte. Daran möchte der Seniorenarbeitskreis der Gemeinde anknüpfen, indem viermal im Jahr zu Vorträgen oder Veranstaltungen eingeladen werden soll. Das erklärte Karl-Heinrich Schmidt, der Vorsitzende des Seniorenarbeitskreises zum Auftakt. Besonders begrüßte Schmidt die ehemalige Vorsitzende des BRH-Ortsvereins, Johanna Hoffmann, und seine Vorgängerin als Vorsitzende des Arbeitskreises, Christa Nowack.