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Gemeindewerke halten Preise für Strom und Gas vorerst stabil

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Von: Ludger Tenberge

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Der Blick auf den Gaszähler löst bei vielen Sorgen aus wegen der steigenden Preise.
Der Blick auf den Gaszähler löst bei vielen Sorgen aus wegen der steigenden Preise. © Jörg Sarbach/dpa

Die Kunden der Gemeindewerke Bad Sassendorf können angesichts der aktuellen Energiekrise vorerst einigermaßen entspannt bleiben. Weil die Stadtwerke Lippstadt als Partner der Gemeindewerke die Strom- und Gasmengen bereits vor zwei Jahren zu festen Preisen eingekauft haben, wird es bis Ende des Jahres keine Preissteigerungen geben.

Bad Sassendorf – Zum 1. Januar wird es allerdings neue Verträge mit den Abnehmern geben müssen. Die Gemeindewerke haben daher den Gas- und Stromkunden in diesen Tagen Kündigungen bezüglich der laufenden Verträge ins Haus geschickt. Auch deshalb müssten die Kunden laut dem Geschäftsführer aber nicht nervös werden, die Gemeindewerke würden Ende November/Anfang Dezember auf alle bisherigen Kunden mit neuen Angeboten zukommen. Dies gehe aus den Kündigungsschreiben allerdings nicht in der gewünschten Deutlichkeit hervor. Das erläuterte Kämmerer Karl-Heinz Ricken, der Geschäftsführer der Gemeindewerke, angesichts der aktuellen Entwicklung.

Bis zum 31. Dezember sind die Preise für die Kunden der Gemeindewerke somit fix. Gas kostet aktuell 11,69 Cent je Einheit, beim Strom sind es nach Wegfall der Erneuerbare-Energien-Umlage 25,8 Cent je Kilowattstunde. Beim Gas wird es allerdings noch einen Aufschlag wegen der vom Bund beschlossenen Umlage geben.

Weil die Kontingente der Gemeindewerke bereits vor zwei Jahren eingekauft wurden, kann das Unternehmen derzeit allerdings keine Neukunden annehmen, dies gäben die vereinbarten Liefermengen nicht her, so Ricken. Weil die Preise der Gemeindewerke bis Ende des Jahres fix sind, müssten die Kunden mit der nächsten Abrechnung Anfang kommenden Jahres auch kein böses Erwachen in Form happiger Nachzahlungen befürchten.

Bezüglich der noch abzuschließenden Neuverträge sei aber voraussichtlich mit deutlich höheren Abschlagszahlungen zu rechnen, sagte Ricken. Derzeit sei die Marktlage jedoch so unsicher, dass Preisprognosen schwierig seien: „Es schwankt halt ganz extrem.“ In der Tat wird aktuell sogar mit einem leichten Rückgang der Gaspreise an den einschlägigen Handelsbörsen gerechnet.

Wichtig für die Kunden ist Ricken zufolge, dass es bis Dezember neue Vertragsangebote geben soll: „Wir kommen auf alle Kunden zu.“ Die Kunden müssten sich auch keine Sorgen machen, dass sie ohne Strom und Gas dastehen, sofern sie mit den Gemeindewerken oder anderen Versorgern keine Verträge abschließen wollen. Zur Not muss nämlich der Grundversorger in die Bresche springen.

Weil unter der Ägide der Stadtwerke Lippstadt die laufenden Bezugs- und Lieferverträge fest vereinbart sind, bleibt die Ertragslage für die Gemeindewerke im laufenden Jahr im grünen Bereich, das Tochterunternehmen der Gemeinde werde die Erträge sogar leicht steigern können, so Ricken. Eine Insolvenz sei für die Gemeindewerke insofern kein Thema, dies auch, weil die Gemeindewerke Bad Sassendorf, anders als Stadtwerke in manchen anderen Kommunen, nicht der Grundversorger sind.

In der Bredouille sind vielmehr jene Versorger, die Strom oder Gas tagesaktuell auf den Spotmärkten eingekauft haben und nun wegen der rasant gestiegenen Einkaufspreise massive Probleme haben.

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