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Erst Corona, jetzt auch noch die Energiekrise

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Von: Ludger Tenberge

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Die Händedesinfektion als Hinweis: Die Corona-Pandemie hat auch im Geschäftsjahr 2021 einige Folgen hinterlassen.
Die Händedesinfektion als Hinweis: Die Corona-Pandemie hat auch im Geschäftsjahr 2021 einige Folgen hinterlassen. © Peter Dahm

Corona hatte die wirtschaftliche Lage der Tagungs- und Kongresszentrum GmbH nach 2020 auch im Jahr 2021 fest im Griff. Allerdings gab es im Verlauf des vorigen Jahres eine deutliche Belebung für einzelne Sparten wie das Tagungsgeschäft. Insbesondere Kulturveranstaltungen und die Besucherzahlen des Salzwelten-Museums litten jedoch weiter unter einer allgemeinen Zurückhaltung von Besuchern.

Bad Sassendorf – Das erläuterte Britta Keusch, die Geschäftsführerin der GmbH, jetzt im Haupt- und Finanzausschuss der Gemeinde anlässlich des Jahresabschlusses 2021. Wegen der Corona-bedingten Einschränkungen sei für das Jahr 2021 sehr zurückhaltend kalkuliert worden. Der Planansatz ging demzufolge von einem Minus von 737 000 Euro aus, erreicht wurde hingegen ein Abschluss von Minus 445 000 Euro. Dies bedeutet eine Verbesserung von rund 293 000 Euro. Wegen dem jährlichen Zuschuss der Gemeinde in Höhe von 450 000 Euro und einem Gewinnvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von 140 000 Euro kommt die TuK-GmbH auf einen Bilanzgewinn von 145 000 Euro.

Auch laut dem ergänzenden Prüfbericht bleibt wegen der dauerhaften Verlustsituation der GmbH die jährliche Zuzahlung durch die Gemeinde für den Fortbestand der Gesellschaft unverzichtbar. Keusch verwies aber auch auf die Bedeutung des TuK für den Ort. Wenn das Tagungszentrum nicht gebucht werde, seien auch die Hotels im Ort nicht voll. Dazu verwies sie auf die derzeit gute Auslastung durch diverse Tagungen. Ihr Team habe im September kein freies Wochenende, allein der mehrtägige Kongress der „Verschickungskinder“ habe 150 Teilnehmer in den Ort geholt.

Zudem erläuterte Keusch Einzelheiten zum Geschäftsverlauf in 2021. Wegen der Pandemie gab es bis Mai 2021 abermals einen Lockdown, zeitweise verbunden mit Kurzarbeit für die Mitarbeiter. Nach dem Lockdown sei im Veranstaltungsbereich und bei der Erlebnisausstellung der Salzwelten zunächst weiter eine deutliche Zurückhaltung seitens der Besucher festzustellen gewesen. Der Tourismusbereich und auch der Tagungsbereich hätten sich schneller erholt. Zugutegekommen sei dem Tagungszentrum dabei, dass es mit der Ausstattung auch für hybride Veranstaltungen oder die Einhaltung der Corona-bedingten Abstandsregelungen gut geeignet sei. Eine aktuelle Lageeinschätzung ist Keusch zufolge gleichwohl schwierig, sowohl wegen der künftigen Corona-Entwicklung als auch wegen der erhöhten Energiekosten.

Wie Keusch auf Nachfrage von Tanja Deichmann (Grüne) erläuterte, gilt auch für das Tagungszentrum als öffentlichem Haus die Energiesparverordnung mit zum Beispiel der vorgegebenen Raumtemperatur von 19 Grad. Die Belegschaft prüfe derzeit zudem, welche weiteren Einsparungen realisiert werden können.

Wilhelm Niggeschulze (CDU) bezeichnete die Westfälischen Salzwelten als Sorgenkind und fragte nach der Entwicklung der Besucherzahlen, auch vor dem Hintergrund einer alten Prognose von jährlich 80 000 Besuchern. Bürgermeister Malte Dahlhoff verwies in diesem Zusammenhang auf die Folgen der Pandemie. Betrachte man die Besucherzahlen pro Monat für das laufende dritte Quartal, sei die Entwicklung derzeit ganz gut. Es gelte erst einmal in normales Fahrwasser zu kommen.

Ergänzend hob Britta Keusch hervor, dass hinter den Salzwelten ein sehr kreatives Team stehe, das ein breites Angebot aus Workshops, Vorführungen wie an der Siedepfanne oder Führungen im Kurpark erarbeitet habe. Diese Angebote stießen auf ein reges Interesse. Dabei müsse man auch den Mehrwert für den Ort bedenken. Weiterhin sei man mit den Kliniken im Kontakt, da die Patienten dort wegen der Pandemie lange ermahnt wurden, weniger außer Haus zu gehen.

Tochter der Gemeinde

Die Tagungs- und Kongresszentrum GmbH ist eine Tochter der Gemeinde, die selbst 75 Prozent der Anteile hält. 25 Prozent liegen bei den Gemeindewerken. Die im Jahr 2000 gegründete GmbH kümmert sich um vier Sparten, nämlich Veranstaltungen, Kurveranstaltungen, Ortsmarketing und das Erlebnismuseum Westfälische Salzwelten. Die auf diese Weise organisierten Veranstaltungen, Angebote und Aktivitäten sind insbesondere für den Tourismus im Ort relevant.

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