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Ein Paradies in Bad Sassendorf - verwunschen und ein bisschen wild

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Von: Rotraud Grün

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Tag der offenen Gärten in Bad Sassendorf
Für ein geselliges Pläuschchen ist im Rahmen der Offenen Gärten immer Zeit.  © Rotraud Grün

In Bad Sassendorf standen die Gartentore offen. Eine Gelegenheit, die viele Besucher nutzten, sich in den kleinen Paradiesen umzusehen.

Lohne – „Ihr Garten ist so wunderschön, genau mein Geschmack. Den würde ich sofort übernehmen.“ Die Besucherin ist total begeistert von „Annes Gartentraum“, der am „Tag der offenen Gärten“ für interessierte Garten-, Natur- und Pflanzenfreunde Wirklichkeit wurde. In der circa 1000 Quadratmeter großen Anlage „In der Lander“ bestaunten Besucher aus nah und fern, darunter viele Stammgäste, die spätsommerliche Blütenpracht. Anne Feuser, die 2006 gemeinsam mit ihrem Mann das alte Fachwerkhaus und den Garten übernommen hat, schuf mit viel Herzblut und präziser Arbeit ein wahrlich traumhaftes Gartenparadies. Ein bisschen wild mit verschlungenen Wegen, kleinen Ruheoasen und unterschiedlich angelegten Sitzgruppen ist der Garten wie geschaffen zum Schauen, Verweilen und Entspannen.

Das nutzten die Gäste am Sonntag bei herrlichem Sonnenschein gern aus und ließen sich zusätzlich zur Blüten- und Pflanzenpracht mit Kaffee und leckerem, selbst gebackenen Kuchen verwöhnen. „Eintrittsgeld und die Kostenbeiträge für Kaffee und Kuchen spenden wir Projekten in Indien und Tibet, die von unseren Kindern unterstützt werden“, wies Anne Feuser auf die wohltätige Seite der Öffnung ihres Privatgartens hin. Herbstanemonen, herrlich gewachsene, winterharte Fuchsien, farbenprächtig Dahlien, schwarze Mädchenaugen, die letzten Rosen, die auf eine Pracht in den Sommermonaten schließen lassen, verschiedene Farne und Hortensien, die Anne Feuser besonders liebt, zogen die Blicke der Besucher auf sich.

Ihr ganzer Stolz ist eine Eichblatthortensie, die nicht so oft zu sehen ist. „Leider haben die Hortensien unter dem Frost im letzten Winter gelitten, sind nicht so voller Blüten wie in den vergangenen Jahren. Die Dahlien hingegen haben die Kälteperiode zum Glück gut überstanden“, berichtet Anne Feuser von den Tücken der Natur, mit denen Gärtner hin und wieder konfrontiert werden. Zwar nicht vom Frost, aber vom Buchsbaumpilz sind viele der kleinen grünen Hecken zerstört worden. Ihren Platz an den Wegesrändern übernahmen Pflanzen, die die entstandenen Lücken sehr gut ausfüllen. „Als wir das Anwesen übernommen haben, bildeten viele Bäume einen Schattengarten. Das haben wir geändert, um Beete anzulegen, die entsprechend Licht bekamen“, erzählte Anne Feuser von den Anfängen ihrer Gartenarbeit, die sie mit großer Leidenschaft ausführt. Seit 2008 lässt sie Freunde schöner Gärten im Rahmen der Gartentage – vor Corona im Frühjahr und Herbst – daran teilhaben. Am Sonntag traf sie auf einen Besucher, der vor vielen Jahren in ihrem jetzigen Wohnhaus gelebt hat. Er berichtete interessante Dinge aus der Vergangenheit.

So lebte dort einmal der sogenannte Gemeindeschäfer, dessen Schafe unter anderem auch auf der Fläche des heutigen Gartens weideten. Das war für die Besitzerin neu. Es sind die guten Gespräche, die solch einen Gartentag erst so richtig interessant machen.

Fachsimpeln, sich Tipps holen oder einfach nur die Arbeit der Gärtnerin bewundern – das macht Spaß. Für Anne Feuser, die täglich zwei bis drei Stunden mit der Gartenarbeit zubringt, eine hoch verdiente Anerkennung. Neben den vielen Pflanzen, einem Teich mit kleinem Bachlauf, Bäumen, Sträuchern und gemütlichen Eckchen sind es besonders die liebevoll arrangierten Dekorationen, die den Garten zu einem kleinen Paradies machen: Hier ein Frosch, dort bunte Kugeln mit Vögelchen, Mäuse, Gestelle für Rankenpflanzen, bepflanzte Tassen, Holzschuhe, die dekorativ über Zaunpfählen gestülpt sind, Blumen, hübsch arrangierte Blumensträuße und vieles mehr. „Wenn ich etwas sehe, was zu mir und meinem Garten passt, dann kaufe ich es“, berichtet Anne Feuser von gezielten Blicken, wenn sie unterwegs ist. Die Besucher lieben „Annes Gartentraum“, kommen gern wieder. An normalen Tagen genießt sie ihr kleines Paradies, pflanzt und gestaltet Neues, das beim nächsten Gartentag wieder Aufmerksamkeit findet.

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