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Störche nisten lieber naturnah - Vögel verschmähen bereitgestellten Mast

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Von: Ludger Tenberge

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Störche in der Woeste
Das Storchenpaar aus der Woeste bleibt lieber auf dem selbsterbauten Horst in einer Baumgruppe, nachdem der angestammte Storchenmast vom Sturm umgeworfen wurde. Der neu errichtete Mast wurde von den Vögeln einige Tage geprüft, aber verschmäht.  © Tenberge, Ludger

Die Störche aus der Woeste nisten in diesem Jahr lieber naturnah als in einem „Fertighorst“ auf langem Mast.

Ostinghausen – Nachdem der alte Mast mitsamt dem Storchennest von den Stürmen im Februar umgeworfen worden war, hatte das Storchenpaar wenige hundert Meter entfernt in einer Baumgruppe am Ostinghauser Bürgerhaus Ersatz gefunden. Der abgebrochene Stamm eines Baumes bot offensichtlich eine geeignete Plattform, und die Störche begannen umgehend mit dem Nestbau. Auch bezüglich dem Baumaterial erwies sich der neue Standort günstig, immer wieder stolzierten die Adebare durch das benachbarte „Pastors Wäldchen“, um Zweige aufzusammeln, berichtet Ortsvorsteherin Angelika Kolkmann.

Die Ostinghauser hatten sich zwar beeilt, um binnen weniger Tage einen neuen Masten mitsamt der alten Plattform in der Woeste aufzustellen. Die beiden Störche nahmen dieses „Fertigheim“ am altbekannten Standort auch durchaus in Augenschein, jedoch nur kurz. „Zwei Tage saßen sie darauf, dann sind sie doch wieder zu ihrem Neubau umgezogen“, erläutert Angelika Kolkmann. Der neue Mast ist daher derzeit noch unbewohnt, andere Storchenpaare haben den Horst in der Nähe des Aussichtsturms bisher nicht angenommen, obwohl es in der Region immer wieder mal Storchenpaare gab, die auf der Suche nach einem passenden Nest waren. Vermutlich ist das Frühjahr bereits zu weit fortgeschritten. Die beiden Störche am Bürgerhaus sind, wie gelegentliche Paarungen belegen, jedenfalls schon mitten in der Familienplanung.

Storchennest in der Woeste
Auf dem abgebrochenen Stamm des mittleren Baums haben die Störche ihren neuen Horst errichtet. © Tenberge, Ludger

Als günstig könnte sich ihr neues Nest im Sommer auch deshalb erweisen, weil die Baumgruppe bei heißem Wetter kühlenden Schatten bieten kann. Auf einem offenen Horst wird dem Storchennachwuchs in brütender Sonnenhitze bisweilen so heiß, dass die Altvögeln in ihrem Kropf Wasser heranbringen müssen, um die Jungtiere abzukühlen. Mit dem neuen „Naturnest“, dem Storchenmast in der Woeste und einem dritten Horst im Bereich zwischen dem Hof Veltin an der Ahse und der Five-Star-Ranch entwickelt Ostinghausen sich mehr und mehr zum Storchendorf der Gemeinde. An Nistmöglichkeiten für die stattlichen Vögel mangelt es jedenfalls nicht.

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