Bad Sassendorf – „Die Politik ist heute außen vor, wir wollen in gemütlicher Runde feiern.“ Thorsten Kontorzik, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, gab gleich zu Beginn der Veranstaltung anlässlich des 90. Geburtstags der Sozialdemokraten aus dem Badeort die Marschrichtung vor.
„Viele von ihnen werden sich wundern, dass die SPD 2006 ihr 60-jähriges Jubiläum gefeiert hat und heute, nur 13 Jahre später, das 90-jährige. Das ist darauf zurückzuführen, dass unser langjähriges Mitglied Wilfried Heimann 1933 die SPD-Fahne vor den Nationalsozialisten in Sicherheit gebracht hat. Folglich musste es schon damals in Bad Sassendorf eine SPD gegeben haben. Unser leider verstorbener zweiter Vorsitzender Helmut Schnitz hat sich daraufhin in Achiven und Chroniken schlau gemacht und herusgefunden, dass die SPD bereits 1929 erstmals bei der Wahl im Amt Lohne schriftlich erwähnt wurde“, erklärte Kontorzik diesen Wandel des Gründungsdatums.
Der Vorsitzende sprach anschließend dann doch politische Themen wie die Gesamtschule an, für die sich besonders Ewin Morch stark engagiert habe. Lobende Worte fand er außerdem für Kurt Fandrey, der im Aufsichtsrat der Thermalbad GmbH außerordentlich aktiv sei. Für die nächste Kommunalwahl habe der Ortsverein bereits die Weichen gestellt. Langfristige Themen seien unter anderem bezahlbarer Wohnraum und die drohende Altersarmut.
Verlässlicher Partner
Man wolle wie bisher für die Fraktionen im Gemeinderat ein verlässlicher Partner sein, äußerte Kontorzik abschließend den Wunsch aller Genossen. Die heimische Europaabgeordnete Birgit Sippel erklärte, der Sassendorfer Ortsverein könne stolz auf auf sein langjähriges Bestehen sein. Sie ging kurz auf die Themen wie den Brexit ein, die das Europaparlament bewegen, und wünschte der heimischen SPD viel Kraft und Elan für weitere 90 Jahre.
Bundestagsabgeordneter Wolfgang Hellmich gratulierte zu 90 Jahren Zusammenhalt und stellte noch einem kurzen Rückblick auf das Jahr 1929 die Worte Einigkeit, Recht und Freiheit – drei Begriffe, die sich die SPD auf die Fahne geschrieben habe – in den Mittelpunkt seiner Ansprache. Aktuell appellierte er besonders an die Einigkeit, die lange gefehlt habe. Das sei wichtig, um für die Menschen im Land zu sorgen. Mit einem farblich abgestimmten Blumengesteck gratulierte Bürgermeister Malte Dahlhoff. Rot für die SPD, orange für die CDU, blau für die BG und gelb für die FDP – das solle die starke Politik für Bad Sassendorf dokumentieren. Es gebe keine Hakeleien wenn es darum gehe, das neue Bad Sassendorf aufzubauen, was viel Verantwortung fordere.
Er bescheinigte dem Gemeinderat eine „gesunde Streitbarkeit“ und der SPD „eine positive Arbeit“ in deren Rahmen immer das Wohl von Bad Sassendorf im Vordergrund stehe. Für lange Herbst- und Winterabende dufte sich jeder Gast die eindrucksvolle Chronik mit vielen Details aus der Geschichte der Sassendorfer SPD mit nach Hause nehmen.