Nicklas Dreckmann ist neuer König der Lohner Schützen

Mitten im Antesten ging es in Lohne auch schon zur Sache, der neue König war im Handumdrehen gefunden.
„Man muss immer schauen, dass genügend Schützen unter der Vogelstange sind“, sagt Nicklas Dreckmann (31) auf die Frage, warum er so eifrig geschossen hat. Mitten im Antesten, das eigentlich noch als ungefährlich galt, flog Holzadler Werner mit den Resten vom Korpus und den beiden Schwingen aus dem Kasten auf die Wiese – benannt war der Adler nach Werner Buckemüller, der vor 50 Jahren König war.
Nicklas Dreckmann war damit nach einem unerwartet flotten Schießen ruckzuck neuer Schützenkönig und konnte es zunächst gar nicht fassen. „Nun, Dinge geschehen“, meinte er hinterher schmunzelnd und musste nicht lange überlegen: Seine Freundin Maren Reich wird Königin. Die Lohner kennen sie als stellvertretende Marktleiterin von Rewe-Stolper in Bad Sassendorf. „Echt geflasht“ sei sie, sagte sie dem Anzeiger. „Das heißt, sie freut sich wie Bolle“, übersetzte Noch-Königin Eileen Schäferhoff vergnügt.
Der neue König muss sich auch nicht groß vorstellen im Ort: Er ist Prokurist beim Entsorgungs-Fachbetrieb Compes und Schmidt, kennt sich aus mit dem Abräumen. Sie räumten die Insignien ab: Noch-König Leon Löffler die Krone mit dem allerersten Schuss, Christian Klagges das Zepter mit dem zweiten Schuss, Rouven Fleckner den Reichsapfel mit dem sechsten. Danach mangelte es nicht an Schützen, die „einfach mal locker machen“ wollten – bis dann Nicklas Dreckmann der Adler vor die Füße fiel. Der Musikverein „Die Caller“ aus Meschede und der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Bad Sassendorf besorgten die Festmusik, und der neue Kommandeur Bernd Schulte-Domhof hielt vor dem Vogelschießen bei der Kranzniederlegung am Denkmal eine viel beachtete Ansprache. Am Pfingstsamstag und am Pfingstsonntag wird weiter gefeiert. Horrido.