Polizei warnt vor Betrügern
Falsche Microsoft-Mitarbeiter wollen Geld
Die Polizei warnt vor Betrügern, die sich als Microsoft-Mitarbeiter ausgeben und Zugriff auf den Computer haben wollen. Mehrfach wurden Bad Sassendorfer in den vergangenen Tagen angerufen
Bad Sassendorf – Sie heucheln Hilfsbereitschaft und wollen doch nur an anderer Leute Geld. Die Polizei in Soest warnt vor Betrügern, die am Telefon eine alte Masche neu auflegen. Mehrfach meldeten sich in den vergangenen Wochen bei Bad Sassendorfern vermeintliche Microsoft-Mitarbeiter, die vor allem eins im Sinn hatten: Sie wollten unter einem Vorwand Zugriff auf den Computer ihrer Opfer nehmen. Dazu hieß es am gestrigen Freitag seitens der Polizei: „Sind sie erst einmal aufgeschaltet, werden oftmals Überweisungen per Online-Banking im vierstelligen Bereich getätigt.“ Die Anrufer behaupteten entweder, Probleme auf dem Rechner erkannt zu haben, oder sie müssten Hacker-Angriffe abwehren. Das stimmt nicht. „Völlig aus der Luft gegriffen“, so die Polizei.
Auch Holger Okken von der Verbraucherzentrale in Soest berichtete gestern Morgen im Gespräch mit unserer Zeitung von Anfragen mehrerer Bürger Mitte dieser Woche. Fremde hätten die Nummern der Bad Sassendorfer gewählt und ihnen die Geschichte aufgetischt, beim letzten Update sei ein Fehler unterlaufen, der nun behoben werden solle.
Bad Sassendorfer melden sich bei Verbraucherzentrale
Einige hielten diese Erklärung zunächst auch durchaus für glaubwürdig, erinnerten sie sich doch an die Schwachstellen des unsicheren Betriebssystems Windows 7 und das Ende des technischen Supports vor einem Jahr. Die meisten Ratsuchenden hätten sich aber schließlich nicht beirren lassen, so die Erfahrung Holger Okkens, die Sache sei ihnen zu dubios vorgekommen.
Die Verbraucherzentrale informiert auf ihrer Internet-Seite. Was sich zunächst nach einem guten Service anhöre, sei in Wahrheit eine perfide Betrugsmethode. Denn: „Installieren Sie sich ein Programm, mit dem die Betrüger dann aus der Ferne auf ihren Computer zugreifen können, kann es sich dabei um einen Trojaner oder andere Schadenssoftware handeln. Das ermöglicht es den falschen Microsoft-Mitarbeitern, sensible Daten – wie Passwörter für das Online-Banking – auszuspähen, die Computer zu sperren und anschließend Geld zu fordern, um den Rechner wieder freizugeben.“ Die Tricks der Unbekannten sind immer dieselben: Sie wollen weismachen, der PC sei von Viren befallen, schadhafte Geräte sollten per Fernwartung repariert werden und weitere ähnliche Varianten.
Am besten den Hörer auflegen
Der zuständige Ermittler der Polizei weist laut Pressebericht von Freitag nochmals darauf hin, dass Microsoft-Mitarbeiter niemanden einfach so anrufen. Selbst wenn der heimische Computer gerade nicht einwandfrei arbeite, sollte man fremden Anrufern keinen Glauben schenken und solche Telefonate schnell beenden. Der Polizeisprecher: „Wer leichtgläubig fremden Anrufern Zugriff auf den heimischen PC gestattet, der endet meistens als Opfer. Den skrupellosen Betrügern kann man leicht entkommen, indem man den Hörer einfach auflegt!“