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Pfarrei geht mit Gemeindeausschuss neue Wege

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Von: Ludger Tenberge

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Ein Beispiel, wie ein Pfarrgemeinderat mitwirken kann, ist die Anschaffung des neuen Kreuzwegs in der Bonifatiuskirche.
Ein Beispiel, wie ein Pfarrgemeinderat mitwirken kann, ist die Anschaffung des neuen Kreuzwegs in der Bonifatiuskirche. © Tenberge, Ludger

Da die Pfarrei Heilige Familie Bad Sassendorf derzeit keinen Pfarrgemeinderat hat, sollen die typischen Aufgaben dieses Gremiums durch einen Gemeindeausschuss wahrgenommen werden. Nach den Sommerferien soll die Arbeit mit dem ersten Treffen beginnen.

Bad Sassendorf – Wie der neuartige Ausschuss gestaltet werden kann, haben Gemeindemitglieder und die Leitung des Pastoralen Raums um Probst Dietmar Röttger bereits seit Ende des vergangenen Jahres erörtert. Alle Gemeindemitglieder sind eingeladen dazu zu überlegen, sich ebenfalls in diesem Gremium zu engagieren und somit ein neues Modell für Mitwirkung in der Ortskirche von Bad Sassendorf auszuprobieren, heißt es in den Pfarrnachrichten.

Gemeinsam sei entschieden worden, nach den Sommerferien offiziell mit dem Gemeindeausschuss zu starten. Ein erstes Treffen für alle Interessierten findet am Mittwoch, 24. August, ab 19 Uhr im Pfarrheim Ostinghausen statt.

In den Pfarrnachrichten geht die Pfarrei auch auf die Hintergründe ein. Das Problem bestand nämlich darin, dass im vergangenen Jahr für die Pfarrei Heilige Familie Bad Sassendorf kein Pfarrgemeinderat gewählt werden konnte, weil es nicht genügend Kandidaten gab.

Daher habe sich eine Gruppe mit engagierten Frauen und Männern und Mitgliedern des Pastoralteams überlegt, welche Form des ehrenamtlichen Engagements in der Gemeinde auch ohne Pfarrgemeinderat möglich ist, heißt es in den Pfarrnachrichten. „Im Erleben, dass der Pfarrgemeinderat wirklich fehlt, wurde nun nach intensiven Treffen vereinbart, für die Pfarrei mit ihren Kirchorten Bad Sassendorf, Ostinghausen und Bettinghausen einen Gemeindeausschuss zu gründen.“

In dem Ausschuss sollen Gläubige aus der Pfarrei die Gelegenheit haben, sich ins Leben der Gemeinden einzubringen. „Es soll ein Ort sein, an dem Ideen entstehen und Aktionen koordiniert werden können“, so die Pfarrei. Für diese Arbeit sind zweimonatliche Treffen angedacht.

Die Mitarbeit der Laien ist in der katholischen Kirche in vielen Bereichen erwünscht, deshalb ist der Pfarrgemeinderat ein wichtiges Gremium. Nachdem die Wahl nicht zustande kam, wolle die Pfarrei mit der neuartigen Situation offensiv und optimistisch umgehen. Vielleicht finde sich so auch eine ganz neue Basis für die Arbeit eines Pfarrgemeinderates. Das erläuterten Propst Dietmar Röttger, Pastor Reinhold Frickenstein und Pastoralreferentin Felicitas Hecker im Februar in einem Gespräch mit dieser Zeitung.

Damals kündigten die drei bereits an, dass nun eine neue Form gesucht werden soll, um die Gemeindemitglieder in die Arbeit einzubinden. Viele ehrenamtliche Helfer seien durchaus bereit, sich projektbezogen einzubringen. Die Festlegung auf ein formales Amt für längere Zeit schrecke viele jedoch ab. Neue Formen der Mitarbeiter könnten aber auch eine Chance sein.

„Ein Stück weit“, so Röttger im Februar, „handelt es sich auch um ein Experiment, um das Gemeindeleben neu zu gestalten.“

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