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Gastronomie im Kurort erlebt eine gute Saison

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Von: Ludger Tenberge

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Viele wollen nach den Corona-Einschränkungen wieder raus, besonders beliebt ist vielfach die Außengastronomie, weil sich die Gäste dort sicherer fühlen vor einer Infektion.
Viele wollen nach den Corona-Einschränkungen wieder raus, besonders beliebt ist vielfach die Außengastronomie, weil sich die Gäste dort sicherer fühlen vor einer Infektion. © Dülberg

Nach all den Corona-Einschränkungen der vergangenen Jahre ist in vielen Bereichen seit dem Frühjahr ein großes Stück Normalität eingekehrt. Das gilt auch für die heimischen Hotels und Gaststätten. Die Nachfrage und die Auslastung in den Betrieben war einer Umfrage zufolge sehr gut. Die zusätzliche Nachfrage, die aktuell durch die Kirmes in Soest generiert wird, liefert weiteren Schub.

Bad Sassendorf – „Ganz stark!“ – kurz und knapp beantwortet Gastronom Volker Kirst die Frage nach der Entwicklung in Bad Sassendorf in dieser Saison: „Die Nachfrage war sehr gut, in der Gastronomie und in der Hotellerie.“ Die zusätzlich bedingte Nachfrage durch die Kirmes gehe da noch on top. Die Ferienwohnungen, die er im Angebot hat, seien alle mit Schaustellern belegt, berichtet Kirst.

Ausgesprochen zufrieden bewertet auch Hendrik Henke, der stellvertretende Direktor des Hotels „Schnitterhof“, die diesjährige Nachfrage. In der noch laufenden Saison habe es fast durchgehend eine vollständige Auslastung gegeben. Trotz der Krisen sei die Nachfrage gleichbleibend hoch.

Die gute Lage führte Henke insbesondere auf zwei Umstände zurück, nämlich zum einen auf die eigenen Investitionen der KRE-Group in das von ihr erworbene Hotel und zum anderen auf die Investitionen in der Gemeinde zur Weiterentwicklung des Kurorts. „Das kriegen wir auch durch das Feedback mit“, sagte Henke, „unsere Gäste sind begeistert, was sich in Bad Sassendorf alles getan hat.“ Das Motto „Tagen im Grünen“ finde bei den entsprechenden Geschäftskunden ebenfalls viel Anklang. Generell ist die Allerheiligenkirmes nach Henkes Einschätzung ein Auslastungsgarant. Der Schnitterhof habe aktuell aber Tagungen im Haus, doch die dadurch bereits blockierten Betten hätten dank der Kirmes ohne Weiteres auch noch belegt werden können.

Wie Henke ergänzend erläuterte, sind die Personalstellen im Schnitterhof zu 100 Prozent besetzt. Wegen Corona habe es keine Kündigungen gegeben und die Mitarbeiter seien dem Haus treu geblieben: „Wir haben eine sehr lange Betriebszugehörigkeit und bilden selber aus.“

„Wir sind doch zufrieden mit der Saison“, berichtet Seniorchefin Irene Sprenger vom Parkcafé Sprenger. Aktuell sorgt die Kirmes in Soest für eine besondere Nachfrage: „Unsere Betten sind alle voll belegt, kaum wird eins frei, ist schon der nächste Gast da“, schildert Irene Sprenger. Diese starke Nachfrage habe zum einen damit zu tun, dass viele heimische Firmen ihre Geschäftspartner zu einem Kirmesbummel einladen. Zum anderen kommen viele Stammgäste ins Parkcafé. Nach der Kirmes werde es etwas ruhiger, dann seien wegen der Weihnachtsmärkte im Kurort oder in Soest vor allem die Wochenenden gefragt. Über Weihnachten ist ohnehin ausgebucht. Auch bezüglich des Personals habe das Parkcafé die Corona-Jahre ganz gut überstanden. Da eine Corona-Zulage gezahlt wurde, seien alle Mitarbeiter bei der Stange geblieben, so die Seniorchefin.

Dass die Investitionen der Gemeinde bei ihren oft eher jüngeren Gästen gut ankommen, beobachtet auch Sabine Traversa vom Hotel Wulff. Weil das Hotel aber bereits vor zwölf Jahren als Wellness- und Life-Style-Haus ausgerichtet wurde, sei die Nachfrage unabhängig von den Jahreszeiten konstant: „Wir haben das ganze Jahr Saison.“ Was Wellness und entsprechende Angebote angeht, blieben die Gäste eher im Haus.

Nach jedem Tief kommt auch wieder ein Hoch.

Gastwirt Thomas Neugebauer

Im Hotel/Restaurant Haus Rasche ist die Kirmesnachfrage der Besucher so wie immer, erläutert Inhaber Thomas Neugebauer. Allerdings seien dieses Jahr weniger Schausteller im Haus, weil sie entweder gar nicht nach Soest gekommen sind oder anderweitig übernachten. Ansonsten seien doch einige Änderungen zu beobachten. „Viele Leute wollen nach draußen, die Außengastronomie hat stark zugenommen“, berichtet Neugebauer, der auf einen großen Gartenbereich zurückgreifen kann. Viele Gäste kämen auch vermehrt in der Woche, wenn es im Restaurant nicht so voll ist. Festzustellen sei auch, dass Familienfeiern kurzfristiger gebucht und mit weniger Gästen gefeiert werden. Dies gelte auch für Tagungen.

Die Entwicklung im Ort wird Neugebauer zufolge sehr wohl registriert: „Alles, was die Gemeinde gemacht hat, wird von den Gästen sehr positiv aufgenommen.“ So komme es immer wieder vor, dass Tagungsteilnehmer ankündigen, mit ihrer Familie erneut zu kommen, weil es ihnen im Ort so gut gefallen habe.

Die Hoffnungen der Gastronomen ruhen nun darauf, dass Corona-Beschränkungen weitgehend vermieden werden können. „Müssen sie Maske tragen, bleiben die Gäste weg“, sagt Thomas Neugebauer – und zeigt sich zugleich doch zuversichtlich: „Nach jedem Tief kommt auch wieder ein Hoch.“

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