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Anwohner in Lohne wegen Strahlen in Sorge

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Von: Ludger Tenberge

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Mobilfunkmasten und die damit befürchtete Strahlung lösen immer wieder Besorgnis aus. © Matthias Balk

Binnen weniger Tage waren neben der Lohner Schützenhalle der Mast und die Sendeanlagen für das 5G-Netz montiert. Anwohner von der Straße Schleddebreite zeigten sich über die Errichtung des Mobilfunkmastes jedoch verwundert und auch besorgt.

Lohne – Weder der Schützenverein noch die Gemeindeverwaltung hätten die Anwohner über die Errichtung des Mastes informiert. Direkt daneben befinde sich zudem ein Kinderspielplatz, und was mit den Mobilfunkstrahlen ist, sei ebenfalls niemandem mitgeteilt worden.

Eine Anwohnerin formulierte zudem die Frage, ob Mobilfunkmasten einfach so aufgestellt werden könnten. Demgegenüber betonte Kai-Uwe Groll, der 1. Vorsitzende des Schützenvereins Lohne, dass die Errichtung des Mobilfunkmastes das entsprechende Baugenehmigungsverfahren durchlaufen habe, inklusive einer öffentlichen Auslegung der Pläne. Dabei habe es aber keine Einwände gegeben, auch in der Mitgliederversammlung des Schützenvereins habe sich kein Widerspruch gezeigt.

Der Standort hinter der Halle sei gewählt worden, weil dieser Bereich weniger frequentiert werde und es dort keine direkt benachbarte Bebauung gebe. Die jährliche Pachteinnahme für den Verein liege bei 1 800 Euro, eine Summe, die der Verein zum Beispiel mit Blick auf den Erhalt der Schützenhalle gut gebrauchen könne.

Groll verwies zudem darauf, dass die Mobilfunkanbieter derzeit auf der Suche nach weiteren Standorten seien, weil die Netzabdeckung in Bad Sassendorf noch zu wünschen übrig lasse. Auch bei anderen Standorten komme es bisweilen zu Diskussionen. Groll verwies aber auch darauf, dass die Strahlenbelastung durch die Masten sehr gering sei.

Ergänzend berichtete Bürgermeister Malte Dahlhoff, dass die Gemeinde im Genehmigungsverfahren für den Masten ihr Einvernehmen erteilt habe. Dass der Mast aufgestellt werden soll, habe die Verwaltung in einer Sitzung des Bauausschusses auch mitgeteilt. Letztlich sie die Errichtung von Mobilfunkmasten ein ganz normaler Vorgang, deshalb habe die Gemeindeverwaltung über das Vorhaben nicht in großer Breite informiert.

Experten vom BfS sehen keine gesundheitlichen Risiken

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) setzt sich auf seiner Internetseite umfangreich mit den Themen Mobilfunk, 5G-Netz und Strahlenbelastung auseinander. Zu den bestehenden Bedenken gehöre die Frage, ob der 5G-Ausbau ein gesundheitliches Risiko nach sich zieht. Das BfS geht nach derzeitigem wissenschaftlichem Kenntnisstand nicht von negativen gesundheitlichen Auswirkungen aus, wenngleich es noch offene Fragen gebe. Wichtig ist demzufolge, dass die Strahlenbelastung durch die Sendeanlagen auf den Masten deutlich niedriger ist als jene durch körpernah eingesetzte Handys. Diese müssen wegen der Entfernung zum Masten oft mit großer Leistung senden. Das BfS berichtet in einer Studie zum Thema 5G, dass das Mobilfunknetz mit den bisherigen Standards GSM, UMTS und LTE Frequenzen von 700 Megahertz (MHz) bis 2,6 Gigahertz (GHz) nutze: „Die Exposition durch Basisstationen ist üblicherweise sehr niedrig (meist unter 1 Prozent des Grenzwertes). Demgegenüber kann bei der körpernahen Handynutzung der empfohlene Höchstwert zu einem erheblichen Teil ausgeschöpft werden.“ Auch seien die Sendeleistungen der Basisstationen im Vergleich zu anderen, seit Jahrzehnten bestehenden hochfrequenten Feldquellen wie Rundfunk- und Fernsehsendern sehr gering. Rund um diese leistungsstarken Sender sei jedoch kein erhöhtes Krebsrisiko beobachtet worden. Mehr dazu findet sich hier.

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