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Innenminister würdigt Firma Unitec für ihre zupackende Hilfe

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Von: Ludger Tenberge

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Freuen sich über eine besondere Auszeichnung für Unitec (von links): Kreisbrandmeister Thomas Wienecke, Jan Grothe und Thorben Grothe von der Firma Unitec, der Landtagsabgeordnete Heinrich Frieling, Bürgermeister Malte Dahlhoff und Gemeindewehrführer Ralf Suckrau.
Freuen sich über eine besondere Auszeichnung für Unitec (von links): Kreisbrandmeister Thomas Wienecke, Jan Grothe und Thorben Grothe von der Firma Unitec, der Landtagsabgeordnete Heinrich Frieling, Bürgermeister Malte Dahlhoff und Gemeindewehrführer Ralf Suckrau. © Dahm, Peter

Einsatzbereit für Feuerwehr und Katastrophenschutz hat sich die Firma Unitec Spezialtransporte aus Bad Sassendorf immer wieder gezeigt. Und dafür gab es jetzt eine besondere Urkunde aus der Hand von NRW-Innenminister Herbert Reul. „Ausgezeichnet für besonderes gesellschaftliches Engagement für Feuerwehr und Katastrophenschutz“, lautet die Würdigung.

Bad Sassendorf – Eine Urkunde, die sich Geschäftsführer Torben Grothe und seine Mitarbeiter mit berechtigtem Stolz an die Wand hängen können. 37 Unternehmen waren für die Auszeichnung nominiert worden, zehn haben sie erhalten. Dass das Bad Sassendorfer Unternehmen dabei war, hat einen dreifachen Grund, erläuterten Bürgermeister Malte Dahlhoff, Kreisbrandmeister Thomas Wienecke und Gemeindewehrführer Ralf Suckrau.

So stellt das Unternehmen seine Mitarbeiter für die Einsätze und Weiterbildungsmaßnahmen der Feuerwehr stets überaus bereitwillig frei. Immerhin fünf der 18 Mitarbeiter sind bei der Feuerwehr aktiv.

Zudem hat das Unternehmen aufgrund einer Bitte der Versicherungswirtschaft nach der Flutkatastrophe im Ahrtal mit großem Nachdruck bei den Bergungsarbeiten geholfen.

Außerdem unterstützt Unitec die heimischen Feuerwehren mit Sachkenntnis und Knowhow bei der Suche nach technischen Lösungen.

Bestes Beispiel für den letzten Punkt sind zwei Abrollcontainer, die von Unitec wasserdicht umgerüstet wurden, sodass sie als Reservoirs bei Waldbränden eingesetzt werden können. Einen der Container fährt das Unternehmen im Fall des Falles selbst zum Einsatzort, den anderen holen die Feuerwehren mit einem entsprechenden Fahrzeug vom Betriebsgelände im Lohner Klei. Jeweils 33 Kubikmeter Wasser fassen die Container, die dann vor Ort gefüllt werden. „Das ist wichtig als Zwischenspeicher bei Waldbränden“, betonte Kreisbrandmeister Wienecke. Dank Unitec sei die Lösung sehr kurzfristig realisiert worden. Insofern sei dies ein gutes Beispiel dafür, wie Unternehmen Feuerwehr oder Katastrophenschutz unterstützen können.

Beim Einsatz im Ahrtal wurde mit schwerem Gerät unter anderem dieser von der Flut mitgerissene Bus geborgen.
Beim Einsatz im Ahrtal wurde mit schwerem Gerät unter anderem dieser von der Flut mitgerissene Bus geborgen. © Jan Grothe/Unitec

Zupackende Hilfe, die war nach der Flutkatastrophe auch im Ahrtal gefragt. Mit 13 Leuten, teils reaktivierte Ruheständler, und allen Fahrzeugen, die abgesehen von der Bereitschaft im Lohner Klei abkömmlich waren, ging es am Samstag nach dem Unwetter ins Ahrtal. Mit den diversen Kränen, Fahrzeugen und dem riesigen Abschleppwagen für Lastwagen ging es vor allem darum, von der Flut weggespülte Fahrzeuge zu bergen; darunter ein Linienbus, der von den Wassermassen fünf Kilometer weit mitgerissen wurde und total zerstört im Flussbett liegen geblieben war.

Aufreibend waren die Arbeiten, weil in den Tagen nach der Flut neun Personen vermisst wurden. Bei jeder Bergung habe der erste bange Blick dem Fahrzeuginneren gegolten. Doch zum Glück seien in den von Unitec geborgenen Fahrzeugen keine Opfer gefunden worden, sagte Thorben Grothe. Angesichts der großen Schäden habe das Unternehmen zudem entschieden, noch einigen Wochen erneut für einige Tage ins Ahrtal zu fahren, um bei der Bergung zu helfen. Später transportierte das Unternehmen gemäß entsprechender Bedarfslisten zehn Sattelzüge mit Hilfsmaterial für den Wiederaufbau ins Ahrtal.

In der Nachbetrachtung habe die Flutkatastrophe den Blick auch darauf gelenkt, was in Sachen Katastrophenschutz und Hilfe noch verbessert werden kann, erläuterte der Landtagsabgeordnete Heinrich Frieling. Die Arbeit von Einsatzstäben müsse besser werden. Das gelte auch für die Vorbereitung möglicher Krisen wie flächendeckender Stromausfälle. Immerhin: Frieling zufolge ist der Kreis Soest mit Blick auf einen solchen Blackout schon ganz gut aufgestellt.

Als Beispiel für Verbesserungen führte Bürgermeister Malte Dahlhoff eine größere Standardisierung von Feuerwehrfahrzeugen an. Dann könnten einzelne Mannschaften einfacher wechseln, weil keine lange Einführung erforderlich ist. Wie wichtig Unterstützung der Feuerwehr auch durch die Unternehmen selbst ist, betonte Thorben Grothe: „Die Arbeit ist so wichtig, dass ich sie mir leisten muss, weil ich sie selbst im Fall des Falles ja brauche.“

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