Wo die Kegel tanzen: In Lohne möchte man an Tradition anknüpfen

Sind Volkstänze aus der Zeit fallen? Lohnt sich eine „Wiederbelebung“? Diesen Fragen wird auf den Grund gegangen.
Lohne – Beim „Lohner Kegel“ geht es nicht um „Alle Neune“ oder darum, wer am besten eine ruhige Kugel über die Bahn schiebt. Nein, was auf den ersten Blick nach Kegelsport klingt, ist eigentlich ein Volkstanz. Und damit durchaus auch ein Hobby, bei dem Bewegung im Mittelpunkt steht. Um zu klären, ob Volkstänze komplett aus der Zeit gefallen sind oder sich vielleicht eine „Wiederbelebung“ einer einst lieb gewonnenen Tradition doch lohnen würde, fand jetzt das erste Treffen einiger Interessenten in der Schützenstube in Lohne statt. Mit dabei Hans-Dieter Blume, der federführend versucht, die Idee umzusetzen und deren Ergebnisse beim Schützenfest zu präsentieren. Dazu gesellte sich Maria Rodeck mit ihrem Akkordeon, denn beim „Lohner Kegel“ gibt das Akkordeon sprichwörtlich den Ton an. Doch natürlich hatte die Neuengesekerin, ganz wie es sich für eine moderne Tanzeinlage gehört, die Musik auch auf dem Handy samt Box dabei.
Das hat schon viel Spaß gemacht damals, aber es waren auch irgendwie komplett andere Zeiten.
Eigentlich ist der „Lohner Kegel“ nicht nur ein Tanz, sondern auch Ausdruck der Geselligkeit. „Erst tanzen, dann trinken“, so die Botschaft an die beiden Vorsitzenden der Landjugend Lohne. Denn der Herr, dem am Ende die Tanzpartnerin vom Kegelmann in der Mitte ausgespannt wird, muss allen einen ausgeben. Henrike Sander und Dominik Brinkmann wollen nun die rund 30 aktiven Mitglieder der Landjugend beim nächsten Treffen am kommenden Montag, 27. März, über den Abend informieren, um so vielleicht einige Mitstreiter zu finden. „Eigentlich ist Volkstanz ja durchaus ein Thema für die Landjugend“, so die Überzeugung der Anwesenden. Und die Wege zum Üben wären kurz, liegt doch der Landjugendraum direkt neben der Schützenstube.
Das sind Kegeltänze
Kegeltänze sind Vierpaartänze aus der Kategorie Quadrille im Kreuz. Es gibt dabei immer zusätzlich zu den Tanzpaaren einen zusätzlichen Tänzer in der Mitte. Sie sind eine Untergruppe der Quadrille beziehungsweise der Kontratänze.
Doch nicht nur Landjugendliche sollten sich von dieser Aktion angesprochen fühlen. Holde Vierhaus erinnert sich an ihre ersten Tanzeinlagen mit dem Kegeltanz und auch an das Revival vor vielen Jahren, als sechs bis acht Paare den Lohner Kegel gemeinsam tanzten. „Das hat schon viel Spaß gemacht damals, aber es waren auch irgendwie komplett andere Zeiten“, so ihre Überzeugung. Doch ganz gleich, wie die Initiative auch ausgeht, feststeht, die Schritte auf der „Kreisbahn“ oder das Greifen bei der „Kette“ müssen geübt werden, und das nicht nur einmal. Der Termin für das nächste Treffen aller Tanzfreudigen werde aber rechtzeitig bekannt gegeben.