„Streichkonzert“ soll Kosten sparen

Die Sanierung der Bismarckstraße ist schon lange fällig, eine Überarbeitung von Sälzerplatz und Karl-Volke-Platz erscheint ebenfalls geboten: Daher will die Gemeinde mit erneuter Ausschreibung einen zweiten Anlauf nehmen. Dank etlicher Streichungen soll nun ein annehmbares Ergebnis erreicht werden.
Bad Sassendorf – Wie der Bürgermeister auf Nachfrage dieser Zeitung erklärte, war die Gemeinde mit erwarteten Gesamtkosten von 2,5 Millionen Euro in die erste Ausschreibung gegangen. Das Ergebnis habe die Erwartungen jedoch so sehr überschritten, dass es nicht mehr wirtschaftlich erschien.
Angesichts genereller Kostensteigerungen sollen nun durch Streichungen 600 000 Euro eingespart werden, um abermals mit erwarteten Gesamtkosten von 2,5 Millionen Euro in die zweite Ausschreibung zu gehen. Der größte Spareffekt ergebe sich, indem nun handelsübliches Pflaster von der Stange ausgeschrieben wird, das mit einem gelblichen Farbton den vorhandenen neuen Pflasterflächen ähnelt. Eine größere Einsparung ergebe sich auch durch den Wegfall einiger gepflasterter Querungen in der Bismarckstraße.
Wie Kosten eingespart werden können, hatte nach der Aufhebung der Ausschreibung ein Arbeitskreis des Gemeinderats erörtert. Dessen Vorschläge erläuterte Tiefbau-Ingenieur Bernd Helfmeier jetzt im Bauausschuss. Dabei betonte der externe Experte, dass trotzdem das angestrebte Flair erreicht werden soll.
In einigen Punkten blieb die Entscheidung über die Streichung dem Ausschuss vorbehalten. So beschlossen die Mitglieder, dass der bestehende Vogelbrunnen auf dem Sälzerplatz bleibt, wie er ist. Andererseits soll an der Schaffung eines direkten Zugangs zur Rosenau festgehalten werden. Der Antrag von Heidemarie Jarmuth (Grüne) auf Verzicht dieser Maßnahme wurde abgelehnt.
Eine längere Diskussion drehte sich auch um das Schicksal von drei Bäumen, die südlich des Vogelbrunnens am Rand des Sälzerplatzes stehen. Diese drei Bäume sollen auf Vorschlag des Arbeitskreises entfallen. Dagegen formulierte Axel Droste (SPD) jedoch Bedenken. Die Bäume seien als Schattenspender von großer Bedeutung. Daher müsse auf dem Platz wenigstens der Standort für einen neuen Baum gesucht werden.
Dies hielt die Mehrheit des Ausschusses nicht für praktikabel. Mit Blick auf erforderliche Rettungsgassen und Veranstaltungen sei ein Standort auf dem Sälzerplatz schwer umzusetzen, sagte Bürgermeister Malte Dahlhoff. Beke Schulenburg (CDU) ergänzte, dass es keinen Standort mit einem ausreichenden Wurzelraum gebe. Die bestehenden Bäume seien extra in hochgezogene Beete gepflanzt worden, dies habe sich aber nicht bewährt. Für die drei Bäume am Sälzerplatz soll ein neuer an anderer Stelle gepflanzt werden.
Die aktualisierte Planung zur Umgestaltung von Sälzerplatzes, Bismarckstraße und Karl-Volke-Platz mit den entsprechenden Ergänzungen wurde bei zwei Enthaltungen einstimmig angenommen.
Die Maßnahmen gemäß dem ISEK (integriertes Städtischen Entwicklungskonzept) sollen nun erneut ausgeschrieben werden. Der Teil der Bismarckstraße bis zur Gartenstraße wird hingegen mit den Baumaßnahmen für das Bahnhofsumfeld ausgeschrieben, in der Erwartung, dass diese reinen Straßenbauarbeiten dann günstiger werden als im Fach der Garten- und Landschaftsbauer.
Hier einige Beispiele für Einsparungen
Im Verlauf von Salzstraße/Karl-Volke-Platz soll statt einer unterirdisch entwässernden Schlitzrinne eine zweizeilige oberirdische Rinne angelegt werden; einige Fahrradbügel und Ladesäulen für E-Bikes und einige Versorgungspoller entfallen; die taktilen Elemente als Hilfe für Sehbehinderte und Blinde werden generell in Weiß (und damit kostengünstiger, weil von der Stange) vorgesehen; im Bereich Bismarckstraße Richtung Gartenstraße wird die Straße mit Pflaster von der Stange ergänzt; am Sälzerplatz werden einige Leerrohre weniger verlegt, der zunächst geplante Trinkwasserbrunnen entfällt.