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So helfen Bad Sassendorfer Schüler Flüchtlingen

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Von: Heyke Köppelmann

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as heißt Hallo aus Russisch? Wie bedankt man sich in der Ukraine? Schüler der INI-Gesamtschule lassen sich viel einfallen, um Flüchtlinge, die in der Gemeinde angekommen sind, zu unterstützen. Hier stehen sie vor einer Tafel mit Sprachkarten.
Was heißt Hallo aus Russisch? Wie bedankt man sich in der Ukraine? Schüler der INI-Gesamtschule lassen sich viel einfallen, um Flüchtlinge, die in der Gemeinde angekommen sind, zu unterstützen. Hier stehen sie vor einer Tafel mit Sprachkarten. © Peter Dahm

„Wir wollen helfen“, das steht für die INI-Gesamtschüler in Bad Sassendorf fest. Das Thema Krieg und Frieden beschäftige jeden Einzelnen sehr intensiv, sagt Schülersprecher Luke Krause aus der Q1.

Bad Sassendorf – „Dass sie nicht tatenlos zusehen wollen, demonstrierten die Jugendlichen, als sie vor Kurzem auf die Straße zogen, um ein Zeichen der Solidarität zu setzen. Doch dabei allein soll es nicht bleiben. Die Jugendlichen wollen mehr tun und aktiv auf die Flüchtlinge zugehen. Das wird schon im Foyer deutlich: Dort steht eine Tafel, und auf Karten ist zu lesen, was zum Beispiel Wörter wie Hallo, Danke oder Entschuldigung auf Ukrainisch und Russisch heißen. Ein erster Willkommensgruß.

„Die Neuntklässler haben viele tolle Ideen“, freut sich Luke Krause, der betont, wie wichtig ihm und den anderen Schülern das Engagement für die Menschen ist, die sich auf dem Weg gemacht haben, um der Gewalt in ihrer Heimat zu entkommen.

Sie sollen sich in Bad Sassendorf gut aufgenommen fühlen, und das bekommen, was sie für einen guten Start in einer zunächst noch völlig fremden Umgebung brauchen. Darüber sprachen wir mit Luke Krause, Jule Fee Kurowski, Kiara Boll, Niklas Schulte-Döinghaus, Julie Wegmann und Nele Bilke.

Sie sechs berichten unter anderem von der Spendenbörse, bei der sie die Gemeinde unterstützen. Um die 40 Mails seien bereits eingetroffen: Bad Sassendorfer teilen mit, was sie zur Verfügung stellen könnten, Schutzsuchende aus der Ukraine schreiben, was sie noch benötigen. Die Neuntklässler erstellen anhand der Meldungen eine Liste für eine zielgerichtete Vermittlung. Es wäre schön, wenn sich durch diese Aktion schon erste direkte Kontakte zwischen Bad Sasendorfern und den Familien ergeben, die hier ein Dach über dem Kopf gefunden haben, so Luke Krause. Auf diese Weise könnte ein Netzwerk entstehen.

Er weiß: Die Schüler haben etwas zu sagen, sie machen sich Gedanken, und sie können was bewegen. Darauf wollen sie aufmerksam machen, denn sie möchten gehört werden. Das brachten alle gemeinsam am Friedenstag im vergangenen Monat zum Ausdruck. Eine der Botschaften lautete: die Flüchtlinge aus dem Osten Europas mit offenen Armen aufnehmen und für sie da sein. Jugendliche aus der Ukraine sollen sich wohlfühlen. Deshalb wollen die Neuntklässler auch „Schulguides“ gewinnen, die sich um die Neuankömmlinge kümmern. Die Paten könnten mit ihnen in der Freizeit Fahrradausflüge unternehmen oder mit ihnen ein Eis essen gehen, lauten zwei Vorschläge.

Eine weitere Überlegung: einen Lauf organisieren und Sponsoren gewinnen, die die Starter mit einem finanziellen Beitrag anspornen. So kommt Geld für den guten Zweck zusammen. „Es macht Spaß“, lautet die einhellige Meinung. Natürlich bedeutet es, sich für andere einzusetzen, auch Zeit und Arbeit einzubringen. „Doch am Ende zählt allein das gute Ergebnis“, sagt Luke Krause.

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