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Weslarn feiert erstmals mit vielen Schützinnen

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In Weslarn feierte das Königspaar Sebastian und Christin Gießner mit seinem Hofstaat.
In Weslarn feierte das Königspaar Sebastian und Christin Gießner mit seinem Hofstaat. © Pia Boeckendorf

Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause hieß es für die Weslarner endlich wieder „antreten“ zum Schützenfest. Besonders in diesem Jahr ist, dass auch Frauen in den Verein eintreten und schießen dürfen.

Weslarn - Unter strahlendem Sonnenschein empfingen die Weslarner am Freitag Schützen und Spielmannszug auf dem Festplatz, wo die Jubelkönigspaare sowie langjährige Mitglieder des Vereins geehrt wurden. Nach anschließendem Vogelschießen wurde das Königspaar Sebastian und Christin Gießner ordentlich gefeiert. Nicht minder gut gelaunt ging es am Samstag weiter mit den Ehrungen aus zwei ausgefallenen „Corona-Jahren“. Auch die kleinsten Schützen durften beim Kindervogelschießen ihre Treffsicherheit unter Beweis stellen. Mit dem 120. Schuss „erlegte“ hier Felix Trost den Vogel. Zur Königin wählte er Dana Dortschack. Nach der Krönung der beiden Königspaare gab es eine lange Parade durch den Ort. Dabei fällt sofort auf: Bei den Schützen laufen nicht nur Männer mit.

Seit zwei Jahren dürfen auch Frauen in den Verein eintreten und sind nun das erste Mal beim Schützenfest dabei. „Wir waren mit die ersten in der Umgebung, die den Verein auch für Frauen öffneten“, erzählt Matthias Ebbert, erster Vorsitzender des Schützenvereins Weslarn. Das geschah laut ihm besonders durch den Einfluss der Einwohner, die häufiger den Wunsch geäußert hatten, auch Frauen aufzunehmen. Die müssen auch dieselbe Uniform tragen wie die Männer. „Wir haben zwar alle die gleichen Rechte, aber auch die gleichen Pflichten“, sagt Ebbert. Insgesamt 30 Schützinnen sind im Verein, allein 25 davon im vierten Zug, bei dem vor allem junge Menschen mitlaufen.

Zugführer Julian Renner: Schützenfest hat an Qualität gewonnen

Zugführer Julian Renner ist froh über diese Entwicklung: „Das war die beste Entscheidung, die wir treffen konnten“, strahlt er. Seitdem seien auch die Besucherzahlen gestiegen und das Schützenfest habe für ihn deutlich an Qualität gewonnen. Kathrin Seiffert, Schützin im vierten Zug, sieht das ähnlich: „Das Fest ist in den letzten Jahren ein bisschen eingeschlafen. Mit so vielen neuen Menschen und vor allem Frauen erfährt es ein richtiges Aufleben“. Für sie sei der Reiz des Schützenfestes jetzt viel größer, wenn sie auch Teil davon sein kann, statt nur zuzuschauen. In Weslarn ist man stolz, dass der Verein so wachsen konnte.

Die vielen neuen Schützinnen kommen vor allem aus der bestehenden Landjugendgruppe. Dass Frauen jetzt auch dabei sind, sei allerdings noch nicht bei allen angekommen. Einige würden noch etwas traditioneller denken. „Spätestens als sich die neuen Mitglieder vor allen Schützen präsentiert haben, ist vielen aufgefallen, was wir Frauen da an Menge ausmachen“, sagt Anna Schulze-Ardey, stellvertretende Zugführerin des vierten Zuges. Viele fänden es aber noch immer befremdlich, meint sie. Trotzdem: „Es ist ein großer und wichtiger Schritt Richtung Gleichberechtigung“.

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