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Therapiehund Kaja hilft in der Reha

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Von: Ludger Tenberge

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Mit Therapiehündin Kaya lernen Kinder und Jugendliche Ängste zu überwinden und neues Selbstvertrauen zu fassen.
Mit Therapiehündin Kaya lernen Kinder und Jugendliche Ängste zu überwinden und neues Selbstvertrauen zu fassen. © Johanniter

Vierbeinige Therapeute haben einen ganz anderen Zugang zu den jungen Patienten der Kinderfachklinik. Und besonders beliebt ist neben den Pferden und Eseln Hündin Kaya. Anlässlich des diesjährigen Welt-Hundetags berichten die Johanniter als Träger der Kinderfachklinik über die Arbeit mit Therapiehunden und stellen die fünfjährige Siberian-Husky-Hündin Kaya vor.

Bad Sassendorf – Die Tiertherapie spiele in der Behandlung und Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen eine wichtige Rolle. Insbesondere Betroffene mit psychischen Beschwerden, aber auch mit motorischen Beeinträchtigungen profitierten vom Umgang mit dem Tier. „In der Kinderfachklinik Bad Sassendorf ist der Kontakt vor allem emotionaler Türöffner“, erklärt Tiertherapeutin Michaela Bange-Ceglarski, zu der Kaya gehört und die bereits seit mehr als 20 Jahren in der Spezialklinik tätig ist: „Im Vordergrund steht im Wesentlichen der Abbau negativer Energien wie Einsamkeit, Traumata und Depression. Gleichzeitig lernen die Kinder und Jugendlichen in der Interaktion mit den Tieren Verantwortung zu übernehmen und rücksichtsvoll zu sein, auch mal die eigenen Bedürfnisse hintenanzustellen.“ Dies helfe dabei, mehr Selbstvertrauen und Selbstliebe aufzubauen.

Kaya teilt sich ihr Aufgabengebiet mit den drei Eseln und vier Pferden der Klinik. Die freundliche Hündin ist jeden Tag stundenweise im Einsatz und unterstützt die Therapeuten der Kinderfachklinik bei ihrer Arbeit mit Kindern im Alter von fünf bis 18 Jahren.

Besonders bei den Jüngsten sei der quirlige Husky beliebt, berichten die Johanniter. Die Therapiearbeit erfolge in unterschiedlichen Konstellationen – individuell abgestimmt auf die Bedürfnisse der jungen Patienten. So gibt es neben reinen Hundestunden mit Kaya oder Entspannungsrunden, zum Beispiel mit Pferd Jerry, auch Therapieangebote mit einem Mix aus Hund, Pferd und Esel.

Michaela Bange-Ceglarski: „Jeder Betroffene kommt mit eigenen Beschwerden und benötigt daher eine besondere Ansprache sowie ein individuelles Therapiekonzept. Da kommt es im Einsatz mit den Tieren auf Fingerspitzengefühl an. Außerdem haben viele Kinder zu Beginn ihres Aufenthaltes Angst vor den Tieren. Doch bisher hat noch jeder Vertrauen aufgebaut und seine Ängste überwunden.“

Kaya wurde schon mit einem halben Jahr für die Therapie ausgebildet. Dafür hat sie zusammen mit ihrem Frauchen Michaela Bange-Ceglarski die Hundeschule besucht und eine Vielzahl an Regeln erlernt. Neben einem freundlichen und offenem Verhalten gegenüber Menschen und besonders Kindern baut Kaya auch bei Fremden in Hinblick auf Leinenführung und Berührungen schnell Vertrauen auf. So erobert der Hund die Kinderherzen im Sturm.

Doch Kaya bringt den Kindern auch Rücksicht, Verantwortung und Sorgfalt bei. Michaela Bange-Ceglarski vertraut den Kindern, dass sie gut mit dem Tier umgehen und beim Spazieren im Park oder im Wald rund um die Klinik auf sie achten: „Ich bin natürlich da, wenn die Kinder Hilfe brauchen.“ Zudem gibt die Therapeutin immer wieder Tipps, worauf sie achten sollten. „Die Kinder werden durch den Umgang mit unseren vierbeinigen Therapeuten im Laufe der Zeit deutlich rücksichtsvoller. Ein Verhalten, dass sie nicht nur auf das Tier, sondern auch auf soziale Interaktionen übertragen. Kinder und Jugendliche, die am Anfang recht unsicher sind, werden mutiger“, so Bange-Ceglarski.

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