Weslarn diente für diese Überlegungen auch als Beispiel. Wie der Bürgermeister erläuterte, sind die bisherigen Ausbaumaßnahmen im Kreis Soest im Zuge des dritten und des sechsten Calls die Grundlage, denn mit diesen Maßnahmen wurden eine Ringleitung und weitere Vernetzungen zwecks Anbindung von Einzellagen geschaffen. Von diesem bestehenden Glasfasernetz aus sei es leichter möglich, auch Ortsteile wie Weslarn zu erreichen und dort die entsprechenden Hausanschlüsse zu verlegen.
Partner bei diesem Vorgehen wären Eon und die Töchter Westconnect und Westnetz. Diese Unternehmen haben den Zuschlag für den bisherigen Ausbau im Kreis Soest erhalten und führen derzeit auch die Projekte in Ostinghausen und Neuengeseke durch.
Der Telekom-Konzern hingegen sei an solchen Ausbaumaßnahmen wenig interessiert, sagte Dahlhoff. Stattdessen setze die Deutsche Telekom vorrangig auf städtische Regionen, wo mit weniger Aufwand mehr Haushalte erreicht werden könnten.
Wie Ortsvorsteher Dirk Dahlhoff ergänzend erläuterte, sind in Weslarn dank einer Initiative der Gemeinde für einen DSL-Breitbandausbau im Jahr 2014 derzeit durchaus Internetanbindungen mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) im Download verfügbar. Dafür habe die Telekom seinerzeit Glasfaserkabel zu zwei Verteilpunkten verlegt. Von dort erfolgt die Versorgung auf der so genannten letzten Meile jedoch weiterhin per Kupferkabel, was die Übertragungsraten begrenzt. Die Telekom zeige aber kein Interesse, hier einen Glasfaserausbau vorzunehmen.
Bei Glasfaseranschlüssen, wie sie dank der Zusammenarbeit mit Westconnect verlegt werden, stehen dem Bürgermeister zufolge im Grunde unbegrenzte Übertragungsraten zur Verfügung. Begrenzend wirke hier allenfalls die verfügbare Übertragungstechnik zum Einspeisen in die Glasfaserkabel.
Malte Dahlhoff warb in der Bürgerversammlung in Weslarn ausdrücklich dafür, sich bereits heute Gedanken über einen Glasfaseranschluss fürs eigene Heim zu machen. Die in Weslarn verfügbaren Übertragungsraten seien derzeit zwar in der Regel noch auskömmlich. Die Technik werde aber voraussichtlich rasant voranschreiten. So erinnerte der Bürgermeister daran, dass vor wenigen Jahren Übertragungsraten von fünf, sechs Mbit/s noch für ausreichend gehalten wurden. Heute seien solche Werte völlig unzureichend.
Laut dem Bürgermeister ist die Gemeinde mit Westconnect bereits konkret im Gespräch, um Ausbaumodelle wie in Ostinghausen und Neuengeseke auch in den anderen Ortsteilen umzusetzen, sofern es eine entsprechende Nachfrage gibt. Ziel der Gemeinde sei es, Glasfaser in jeden Ortsteil zu bekommen. In Weslarn werde es eventuell schon im Herbst eine Info-Veranstaltung zu diesem Thema geben.
Dass die Gemeinde in Sachen Glasfaser Gas geben will, verdeutlichte eine Empfehlung des Bürgermeisters. Dahlhoff riet nämlich dazu, wegen der Mindestlaufzeiten derzeit keine neuen Telekommunikationsverträge abzuschließen, um gegebenenfalls schnell zu Eon wechseln zu können.