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Tipps und eine kleine Auszeit für pflegende Angehörige

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Von: Ludger Tenberge

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Stellten das neue Angebot eines Gesprächskreises für pflegende Angehörige vor (von links): Lola Schulte-Balke von der Geschäftsführung der Klinik Wiesengrund, Kim Nora Skapczyk vom Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe im Kreis Soest und Lars Vornheder vom Projekt „Auszeit“.
Stellten das neue Angebot eines Gesprächskreises für pflegende Angehörige vor (von links): Lola Schulte-Balke von der Geschäftsführung der Klinik Wiesengrund, Kim Nora Skapczyk vom Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe im Kreis Soest und Lars Vornheder vom Projekt „Auszeit“. © Peter Dahm

24/7, diese Zahlenkombination bringt die Belastung von betreuenden und pflegenden Angehörigen auf den Punkt. Täglich und bisweilen fast rund um die Uhr setzen sie sich für ihre pflegebedürftigen Angehörigen ein. Gerade in dieser Situation kann der Austausch mit Gleichgesinnten neue Anregungen bieten, eine kleine Auszeit inklusive.

Bad Sassendorf – Möglich machen soll dies der Gesprächskreis für pflegende Angehörige, der am 7. März in der Reha-Klinik Wiesengrund in Bad Sassendorf erstmals zusammenkommt. Angeleitet wird der Gesprächskreis von Kim Nora Stapczyk vom Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe im Kreis Soest und von Lars Vornheder, der für die Reha-Maßnahme „Auszeit“ für pflegende Angehörige zuständig ist. Unterstützt wird das Angebot zudem von Lola Schulte-Balke, Geschäftsführerin der Klinik Wiesengrund.

„Die Zielgruppe ist groß“, berichtet Kim Nora Stapczyk, „aber es braucht Zeit, ein solches Angebot zu etablieren. Die Herausforderung besteht darin, dass die pflegenden Angehörigen für den Gesprächskreis von zu Hause wegkommen können.“

Stapczyk weiß aber auch, wie wichtig und hilfreich dieses Angebot ist, in Geseke, Bad Waldliesborn oder Warstein gibt es bereits entsprechende Gesprächskreise. Ein weiterer auf Basis digitaler Videokonferenzen richtet sich an pflegende Angehörige von Menschen mit einer besonderen Form von Demenz. In Bad Waldliesborn, wo der Gesprächskreis seit zehn Jahren etabliert ist, kommen in der Regel jeweils etwa 15 Teilnehmer zusammen.

„Bei den Treffen dreht es sich aber nicht immer um die Pflege, es geht darum, den Teilnehmern Zeit für den Austausch zu bieten“, erklärt Kim Nora Stapczyk. Für die ersten Treffen sollen verschiedene Themen vorbereitet werden, ergänzt Lars Vornheder. Wenn aus der Gruppe Themen kommen, würden diese aber ebenfalls aufgegriffen. Die Bandbreite reicht somit vom munteren Gespräch bis hin zu wichtigen Informationen, etwa über den Anspruch der pflegenden Angehörigen auf eine Kurmaßnahme wie die „Auszeit“. Der Rechtsanspruch darauf sei vielen pflegenden Angehörigen oder Hausärzten leider noch nicht bekannt, so Lola Schulte-Balke.

Die Gesprächskreise dauern jeweils etwa eineinhalb Stunden. Willkommen sind betreuende und pflegende Angehörige aus Bad Sassendorf und Umgebung. Erste Interessenten gibt es, so Lars Vornheder. Zudem soll der Gesprächskreis über ein Flugblatt oder über die Kirchengemeinde weithin bekannt gemacht werden. Durchgeführt werden die Treffen an jedem ersten Dienstag eines Monats in einem Besprechungsraum der Klinik Wiesengrund jeweils ab 18 Uhr. Der erste Termin ist am Dienstag, 7. März.

Kontakt

Ansprechpartner sind Lars Vornheder, E-Mail vornheder@badsassendorf.de, Telefon 02921/9433455, und Kim Nora Stapczyk, E-Mail kimnora.skapczyk@malteser.org, Telefon 02942/9749185.

„Im Dialog“ – Austausch über häusliche Pflege

Die Bandbreite der pflegebedürftigen Angehörigen reicht von erkrankten Ehepartnern oder Menschen aus der Elterngeneration bis hin zu pflegebedürftigen Kindern oder Erwachsenen. Der Gesprächskreis möchte den pflegenden Angehörigen Unterstützung in ihrer individuellen Situation bieten. Hilfreich ist dabei auch der Wissens- und Erfahrensaustausch mit anderen Menschen in ähnlicher Lage. Der offene Austausch und das gegenseitige Verständnis wirken entlastend, Infos und Tipps könne viele Verbesserungen bewirken, heißt es auf dem Flugblatt „Im Dialog“ über den Gesprächskreis.

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