Eine Wärmequelle für ganz Opmünden

Eine Energiequelle versorgt ein ganzes Dorf mit Wärme und heißem Wasser: Ob diese Idee einer Nahwärmeversorgung durch die Gemeindewerke Bad Sassendorf für Opmünden sinnvoll sein könnte, wird derzeit analysiert. Das berichtete Kämmerer Karl-Heinz Ricken, zugleich Geschäftsführer der Gemeindewerke Bad Sassendorf.
Opmünden – Den Anstoß lieferte dabei insbesondere auch der Umstand, dass Opmünden nicht an das Gasversorgungsnetz angeschlossen ist. Ein Nahwärmenetz könnte daher eine plausible Alternative sein. In Enkesen im Klei funktioniert ein solches Versorgungsnetzwerk bereits seit einigen Jahren zur Zufriedenheit der angeschlossenen Haushalte.
Dort basiert die Versorgung auf der Biogasanlage auf dem Hof Varnholt und den damit angetriebenen Blockheizkraftwerken. Die anfängliche Skepsis einiger Einwohner ist angesichts der aktuellen Turbulenzen auf den Energiemärkten längst großer Zufriedenheit gewichen, wie ein Artikel in dieser Zeitung Mitte Juli zeigte. Gegenüber dem Heizen mit Flüssiggas aus dem Gastank kalkulierten Einwohner die Kosten auf die Hälfte. Hinzu kommt inzwischen aufgrund der Erfahrungen mit Russland die Versorgungssicherheit.
Welche Form der Energieerzeugung für Opmünden am wirtschaftlichsten wäre, wird im Rahmen einer umfassenden Analyse derzeit geprüft, erläuterte Karl-Heinz Ricken. So würden zum Beispiel ein Holzhackschnitzel-Blockheizkraftwerk oder Solarthermie als Alternativen durchgerechnet.
Ein Großteil der Opmünder ist nach Rickens Einschätzung jedenfalls an einem Anschluss an ein Nahwärmenetz interessiert. Die von der Gemeindewerke GmbH durchgeführte Befragung der Haushalte habe zu einer Rücklaufquote von mehr als 50 Prozent geführt und weitaus die meisten Einwohner, so Ricken, hätten sich positiv geäußert.
Wenn die Analyse bezüglich der wirtschaftlichsten Energieerzeugung für das Nahwärmenetz abgeschlossen ist, wäre die Umsetzung der nächste Schritt. Einen Zeitrahmen dafür konnte der Geschäftsführer der Gemeindewerke jedoch noch nicht nennen.
Das Projekt in Opmünden wäre ein erstes konkretes Ergebnis zur Nutzung nachhaltiger regionaler Energieformen durch die Gemeindewerke. Mit der Erstellung eines entsprechenden Konzepts hatte der Gemeinderat die Gemeindewerke vor einiger Zeit beauftragt, die Eckpfeiler des Konzepts wurden dann im Juli 2021 im Gemeinderat vorgestellt und abgesegnet. Das regionale Energiekonzept soll demnach drei Bereiche umfassen, nämlich die Energieerzeugung und Vermarktung, ebenso die Wärmeerzeugung und -vermarktung sowie als dritter Punkt die Mobilität. Windkraft, Photovoltaik, Blockheizkraftwerke, Biogasanlage oder Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung wurden als Beispiele für eine Umsetzung genannt.
Wie Bürgermeister Malte Dahlhoff seinerzeit im Gemeinderat erläuterte, müsse das regionale Energiekonzept als Auftakt einer langfristigen Anstrengung angesehen werden. So werde der Stromverbrauch in Zukunft voraussichtlich noch steigen, wenn die Elektromobilität weiter zunimmt. Seitens der Ratsfraktionen wurde das Konzept der Gemeindewerke generell positiv bewertet.