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Bauen wird auch für die Gemeinde deutlich teurer

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Von: Ludger Tenberge

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Die Verbindungsachse „Kurpark – Hof Haulle“ verläuft quer über den Sälzerplatz, wo zum Beispiel die Rosenau wieder besser integriert werden soll. Zweimal – um 210 000 und um 60 000 Euro – wurde der Kostenansatz hierfür bereits erhöht.
Die Verbindungsachse „Kurpark – Hof Haulle“ verläuft quer über den Sälzerplatz, wo zum Beispiel die Rosenau wieder besser integriert werden soll. Zweimal – um 210 000 und um 60 000 Euro – wurde der Kostenansatz hierfür bereits erhöht. © Peter Dahm

Steigende Preise für Baumaterialien und drastisch erhöhte Energiekosten: Wer heutzutage bauen will, muss sein Budget genau im Blick behalten. Die Gemeinde könne froh sein, dass die wirklich schwerwiegenden Bauvorhaben wie Sanierung der Therme und Erneuerung des Kurparks bereits vollendet sind. Allein die 17 Millionen Euro teure Sanierung der Therme würde inzwischen ein paar Millionen mehr kosten. Das erklärt Bürgermeister Malte Dahlhoff mit Blick auf die kommende Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses.

Bad Sassendorf – Im Rahmen des Controllings steht dort ein Bericht über den Stand der investiven Maßnahmen der Gemeinde an. Generell sei der Preisindex für den Neubau von Gebäuden im Jahr 2021 um fast 15 Prozent gestiegen, heißt es in der Vorlage. Besonders zu Buche schlugen demnach Preiserhöhungen bei bestimmten Baustoffen. So verteuerte sich Konstruktionsvollholz 2021 gegenüber 2020 um 77,3 und Bauholz um 61,4 Prozent. Entwässerungs- und Kanalbauarbeiten wurden um 18 Prozent teurer. Aktuell müsse wegen steigender Energiepreise mit erheblichen Mehrkosten gerechnet werden.

Hochbaumaßnahmen

Hier der Stand bei einzelnen Hochbauvorhaben. Die Sanierung des Tagungs- und Kongresszentrums war mit 1,675 Millionen Euro kalkuliert worden, in den Haushalt eingestellt wurden bisher 1,71 Millionen Euro. Insgesamt seien die Arbeiten ohne größere Kostensteigerung umgesetzt worden, angefallen seien aber zusätzliche Maßnahmen, etwa für den Brandschutz, die Sanierung des Restaurantbereichs oder den Bau einer öffentlichen WC-Anlage. Gegenüber dem Budget von 1,71 Millionen Euro seien Mehrkosten von 189 000 Euro zu erwarten.

Für die Umgestaltung des Alten Spritzenhauses in Opmünden waren 120 000 Euro veranschlagt, nach Abschluss der Maßnahme liegen die Gesamtkosten bei rund 107 000 Euro, der Förderzuschuss beträgt rund 83 000 Euro.

Während diese Maßnahmen abgeschlossen sind, wirken sich die Preissteigerungen bei geplanten Projekten stärker aus. Für die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses Neuengeseke liegt die neue Kostenberechnung mit 400 000 Euro um 60 000 Euro höher als die erste. Allerdings liegt auch ein Förderbescheid über 164 000 Euro vor. Die Erweiterung des Gerätehauses Weslarn war zunächst mit 380.000 Euro kalkuliert worden, inzwischen wird mit 540.000 Euro gerechnet. Die Löschgruppe habe zwecks Kompensierung mehr Eigenleistung zugesagt, deshalb werden Mehrkosten von 161 000 Euro erwartet. Zudem liegt hier ein Förderbescheid über 188 000 Euro vor.

Die Sanierung der Turnhalle an der Sälzer-Grundschule ist mit 1,4 Millionen Euro angesetzt, bei einem Zuschuss von rund 600.000 Euro. Kostensteigerungen seien aber nicht ausgeschlossen.

Der Bau des Büffelunterstandes in der Woeste wiederum fällt mit 127 000 Euro um 20 000 Euro günstiger aus als zunächst geschätzt. Die Errichtung des Kurparkpavillon mit der Adventure-Golf-Anlage ist mit 925 000 Euro dagegen 35 000 Euro teurer geworden.

Tiefbaumaßnahmen

Im Bereich Tiefbau ist die Maßnahme „Kurpark 3.0 inklusive Gradierwerk“ bis auf Restarbeiten fertig. Die Gesamtkosten belaufen sich laut Vorlage auf 5,4 Millionen Euro, gegenüber dem Haushaltsansatz wurden 155 000 Euro weniger ausgegeben.

Ein bedeutendes Vorhaben stellt die ISEK-Maßnahme „Verbindungsachse Kurpark – Hof Haulle“ dar. Die Gesamtkosten wurden zunächst mit 1,68 Millionen Euro veranschlagt, wegen der Baupreisentwicklung aber schon im Haushalt 2022 um 210.000 Euro teurer angesetzt. Hier erwartet die Verwaltung eine weitere Erhöhung um 60.000 Euro. Aus Mitteln der Städtebauförderung fließen aber immerhin rund 1,57 Millionen Euro.

Die Umgestaltung des Jahnplatzes liegt innerhalb des Budgets von 784.000 Euro. Kostensteigerungen seien durch Einsparungen beim Abbruch der Fußgängerbrücke ausgeglichen worden.

Der Straßenausbau der Kirchstraße in Ostinghausen kommt auf ein Budget von 510 000 Euro, hier sind voraussichtlich Mehrkosten von 100 000 Euro für die Entsorgung des teerhaltigen Bodens zu erwarten.

Bei kleineren Erschließungsmaßnahmen am Landerpfad, am Haienpoth und Auf der Breite sind – Minder- und Mehrkosten gegeneinander verrechnet – insgesamt 80 000 Euro über Plan fällig.

Letztlich könne festgestellt werden, so die Vorlage, dass es bei den größeren Bauprojekten, die bis Ende 2021 abgeschlossen wurden, keine erheblichen Preissteigerung gab, dies auch dank engagierten Gegensteuerns. Bei den für 2022 geplanten Maßnahmen prognostiziert die Verwaltung Preissteigerungen von bis zu 20 Prozent.

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