Kurort will Mobilität auf Leihbasis fördern

Die Gemeinde möchte zur Förderung des Radverkehrs in Bad Sassendorf im Zuge einer Verkehrswende zusammen mit dem Kreis Soest verschiedene Fahrradverleihstationen einrichten. Die Mitglieder des Planungs-, Bau- und Verkehrsausschusses haben dieses Vorhaben jetzt zustimmend zur Kenntnis genommen.
Bad Sassendorf – Bahn und Bus plus Fahrrad oder E-Bike: Das wären die Verkehrsmittel erster Wahl, um vom „Klimakiller“ Auto umzusteigen. Vielfach sind die bisherigen Angebote derzeit jedoch ziemlich ungeeignet. Deshalb möchte die Gemeinde zur Förderung des Radverkehrs in Bad Sassendorf im Zuge einer Verkehrswende zusammen mit dem Kreis Soest verschiedene Fahrradverleihstationen einrichten.
Zielgruppe der geplanten Mobilitätsstandorte seien Pendler und Gelegenheitsfahrer, erklärte Bürgermeister Malte Dahlhoff im Bau- und Verkehrsausschuss. Letztlich gehe es um ein Angebot für die letzte Meile. An einigen Standorten sollen Pedelecs als Leihfahrzeuge angeboten werden, innerhalb des Zentralorts zudem Fahrräder ohne Motor, also „Bio-Bikes“.
Der Kreis Soest hat unter Beteiligung der interessierten Kommunen ein Konzept vorbereitet. Die Verleihstationen sollen die kostenpflichtige Nutzung von Fahrrädern und den Umstieg von anderen Verkehrsträgern wie der Bahn für Pendler erleichtern. Vom Bahnhof aus könnten die Nutzer zum Beispiel das Gewerbegebiet Lohner Klei Süd oder Haus Düsse erreichen.
Für online buchbare Pedelecs sollen daher Verleihstationen am Bahnhof, vorm Rathaus, auf Haus Düsse und im Gewerbepark Lohner Klei Süd eingerichtet werden. Zudem sollen am Bahnhof, am Rathaus sowie einem weiteren Standort im Bereich der Kliniken Wiesengrund und Lindenplatz online buchbare normale Fahrräder für den innerörtlichen Verkehr bereit gehalten werden.
Die Ausleihe eines Lastenrades und eines elektrisch angetriebenen Lastenrades wird ebenfalls erwogen. Die Rückgabe der Fahrräder soll jeweils an diesen Stationen erfolgen, um ein wildes Abstellen zu vermeiden.
Für die Errichtung und den Betrieb der Fahrradstationen setzen Kreis und Gemeinde auf Fördermittel von bis zu 80 Prozent. Den Förderantrag soll der Kreis Soest nach der Bündelung der Vorhaben in den beteiligten Kommunen übernehmen. Über die Dauer von drei Jahren müsste die Gemeinde Bad Sassendorf einen Beitrag von zirka 40 000 Euro als Eigenmittel leisten.
„Aus meiner Sicht ist das eine Chance, gerade mit Blick auf die 80-prozentige Förderung“, erklärte Bürgermeister Dahlhoff. Dr. Peter Hoffmann (Bündnis 90/Die Grünen) wandte allerdings ein, dass das System nur angenommen werde, wenn auch die Wege passen. Dies müsse entsprechend kommuniziert werden. Dass es Informationen über die Radwege geben muss, darüber seien sich alle einig, so Dahlhoff. Die Fahrräder würden daher zum Beispiel mit einer Handy-Halterung ausgestattet.
Der Beschluss wurde im Ausschuss einstimmig angenommen. Verbunden ist damit der Auftrag an die Verwaltung, die notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen.